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13.11.2025
13.11.2025 10:28 Uhr

Ostschweizer Kantone ziehen bei Spitälern an einem Strang

Kantonsspital St.Gallen: Das moderne Spitalareal gilt als zentraler Standort und wichtiger Pfeiler der Ostschweizer Gesundheitsversorgung.
Kantonsspital St.Gallen: Das moderne Spitalareal gilt als zentraler Standort und wichtiger Pfeiler der Ostschweizer Gesundheitsversorgung. Bild: FS
Die Kantone St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und Thurgau haben eine verbindliche Vereinbarung zur gemeinsamen Spitalplanung unterzeichnet. Damit wollen sie die Versorgungsqualität erhöhen, die Versorgungssicherheit stärken und die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen langfristig dämpfen.

Am 13. November 2025 haben die Ostschweizer Kantone St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und Thurgau eine umfassende Vereinbarung über ihre Zusammenarbeit in der Spitalplanung abgeschlossen.

Die gemeinsame Planung umfasst die Bereiche Psychiatrie, Akutsomatik und Rehabilitation. Ziel ist es, die Qualität der Versorgung zu steigern, die Sicherheit für die Bevölkerung zu erhöhen und gleichzeitig die Kostenentwicklung zu bremsen. Unter anderem sollen in den kommenden Jahren gleichlautende Spitallisten erlassen werden.

Bereits im Juli 2024 hatten die vier Kantone eine Absichtserklärung für eine verstärkte strategische Zusammenarbeit unterzeichnet. Seither wurden zahlreiche Kooperationsfelder geprüft. Die Frage der gemeinsamen Spitalplanung blieb dabei zentral. Die Gesundheitsdirektorin und Gesundheitsdirektoren der beteiligten Kantone führten über ein Jahr hinweg einen intensiven Dialog, der nun zu einer Einigung geführt hat.

Unterzeichnung der Vereinbarung in Appenzell

Im Rahmen der Unterzeichnung zeigte sich Yves-Noël Balmer, Gesundheitsdirektor von Appenzell Ausserrhoden, erfreut darüber, dass auf den Erfahrungen der bisherigen Spitalplanung Ost aufgebaut werden konnte.

Die Gesundheitsdirektorin von Appenzell Innerrhoden, Monika Rüegg Bless, sowie die Gesundheitsdirektoren Bruno Damann (St.Gallen), Yves Noël Balmer (Appenzell Ausserrhoden) und Urs Martin (Thurgau) unterzeichneten im Kleinen Ratssaal in Appenzell die «Vereinbarung betreffend die Zusammenarbeit in der Spitalplanung».

Monika Rüegg Bless betonte die Bedeutung des Ortes: Dass ein solch wichtiger Schritt in Appenzell stattfinde, sei ein Zeichen für die gleichberechtigte Partnerschaft der vier Kantone.

Spitalplanung über Kantonsgrenzen hinweg

Die vier Kantone wollen mit der gemeinsamen Planung die Grundlage für eine wirtschaftliche und qualitativ hochwertige Spitalversorgung schaffen. Laut der Präambel der Vereinbarung soll die Spitalplanung künftig stärker an Versorgungsräumen ausgerichtet werden – unabhängig von Kantonsgrenzen. Dadurch sollen Versorgungsqualität und Versorgungssicherheit verbessert sowie die Kostenentwicklung gedämpft werden.

Die gemeinsame Planung geht jedoch über die reine Spitalversorgung hinaus: Sie soll in die gesamte Versorgungskette eingebettet werden, bestehend aus ambulanten, intermediären und stationären Angeboten. Die Kantone beabsichtigen, in allen drei Bereichen identische Spitallisten zu erlassen: Psychiatrie per 2028, Akutsomatik per 2031 und Rehabilitation per 2033.

Einrichtung eines Lenkungsausschusses und einer Fachkommission

Um die gemeinsamen Ziele umzusetzen, wird ein politischer Lenkungsausschuss geschaffen, bestehend aus den Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren der vier Kantone. Das strategische Gremium entscheidet über Grundsatzfragen und wird von Urs Martin präsidiert.

Für operative Fragen wird eine Fachkommission eingesetzt, in der jedes Gesundheitsdepartement vertreten ist. Die operative Führung übernimmt der Kanton St.Gallen, der dafür eine von allen Kantonen getragene Stelle einrichtet.

Bruno Damann hob hervor, dass die vier Ostschweizer Kantone in der Spitalversorgung näher zusammenrücken. Urs Martin ergänzte, dass die Kantone bereits viele gemeinsame Projekte verfolgen und mit der nun vereinbarten Spitalplanung eine wichtige Lücke in der Zusammenarbeit geschlossen werde.

pd/ako
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