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Kanton
10.11.2025

Kanton St.Gallen verschärft Massnahmen im Energiekonzept

Symbolbild
Symbolbild Bild: Pexels: Jan Van Bizar
Das Monitoring 2025 des St.Galler Energiekonzepts zeigt: Die CO₂-Emissionen im Kanton sind weiterhin zu hoch. Die Regierung reagiert darauf mit zusätzlichen und verstärkten Massnahmen – unter anderem zur Reduktion grauer Energie im Bauwesen und mit einem neuen Ausbauziel bei den erneuerbaren Energien.

Die aktuellen Daten des Monitorings 2025 machen deutlich: Der CO₂-Ausstoss im Kanton St.Gallen liegt rund 14 Prozent über dem Zielpfad des kantonalen Energiekonzepts 2021–2030. Damit wird das Ziel, die Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 zu halbieren, voraussichtlich verfehlt. Um gegenzusteuern, will der Kanton bestehende Massnahmen intensivieren und neue anstossen.

So soll das Angebot für Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Mobilitätsallianz Ostschweiz weiterentwickelt werden, damit künftig auch kleine und mittlere Unternehmen vom Ostwind-Jobabo-Angebot profitieren können.

Zudem werden die Fördermassnahmen für das betriebliche Mobilitätsmanagement ausgebaut, beispielsweise durch mehr Ladeinfrastrukturen für E-Bikes. Berufspendler sollen dadurch verstärkt auf öffentliche Verkehrsmittel sowie den Fuss- und Veloverkehr umsteigen.

Neue Massnahme gegen graue Energie im Bauwesen

Auch im Bauwesen sieht die Regierung Handlungsbedarf. Mit der neuen Massnahme «Treibhausgasemissionen im Bauwesen senken» möchte der Kanton aufzeigen, wie sich graue Energie einsparen lässt – etwa durch den Erhalt bestehender Gebäude und den Einsatz emissionsarmer Baustoffe. So soll der Kanton seinem Absenkpfad bei den Treibhausgasemissionen näherkommen.

Ambitionierteres Ziel für Fotovoltaik-Ausbau

Der Ausbau der erneuerbaren Energien im Kanton verläuft weiterhin positiv. Sowohl die Zwischenziele für den Gesamtzubau als auch jene für erneuerbare Wärme und Fotovoltaik wurden erreicht. Zwischen 2021 und 2024 verdoppelte sich die installierte Photovoltaikleistung – jährlich kamen im Schnitt über 100 Megawatt Peak hinzu, was einer Fläche von rund 70 Fussballfeldern entspricht.

Mit dem neuen eidgenössischen Stromgesetz von 2023, das höhere Ausbauziele und neue Aufgaben für die Kantone vorsieht, zieht St.Gallen nun nach: Das kantonale Ziel für Fotovoltaik-Strom wird von bisher 350 Gigawattstunden auf 1000 Gigawattstunden bis 2030 angehoben.

Nachfrage nach alternativen Heizsystemen rückläufig

Im Jahr 2023 entschieden sich knapp 2000 St.Galler für ein erneuerbares Heizsystem. Nach einer Phase starker Nachfrage ist jedoch ein Rückgang zu verzeichnen. Der Kanton will mit gezielten Anreizen, Schulungen und Kursen für Fachleute und Private den Umstieg auf erneuerbare Wärmesysteme weiter fördern.

Das Förderprogramm «Energie 2025–2030» unterstützt den Ersatz grosser fossiler und elektrischer Heizungen mit höheren Beiträgen als bisher.

Weitere Informationen

Das aktuelle Monitoring zum St.Galler Energiekonzept 2021–2030 steht auf der Website des Kantons zur Verfügung.

Zum Förderprogramm Energie
Zum Energiekonzept des Kantons St.Gallen

pd/ako