Die kantonale Mitgliederversammlung fand in St.Gallen statt und behandelte sowohl die eidgenössischen und kantonalen Abstimmungen vom 30. November 2025 als auch die kantonalen Vorlagen vom 8. März 2026.
Eidgenössische Abstimmungen vom 30. November
Bei den eidgenössischen Vorlagen beschlossen die Grünen Stimmfreigabe zur Service-Citoyen-Initiative, nachdem sich unterschiedliche Auffassungen zu Nutzen und Umsetzung einer allgemeinen Dienstpflicht zeigten.
Deutliche Zustimmung fand hingegen die Initiative für eine Zukunft, welche eine Erbschaftssteuer auf Vermögen über 50 Millionen Franken fordert, um Klimaschutzmassnahmen zu finanzieren.
Kantonale Abstimmungen vom 30. November
Bei den kantonalen Abstimmungen vom 30. November befürworteten die Mitglieder mit grosser Mehrheit den Sonderkredit über 22 Millionen Franken für die Erneuerung und den Betrieb des Reinraums am Campus Buchs. Trotz kritischer Stimmen zur Höhe der Investitionen erkannten die Grünen darin eine sinnvolle Förderung des Forschungsstandorts Rheintal.
Ebenfalls angenommen, wenn auch weniger eindeutig, wurde der Kantonsratsbeschluss zu den Mietkosten der Kantonspolizei im neuen Zollgebäude in St.Margrethen. Die Zusammenführung von Polizei und Grenzwache an einem Standort wurde aus Gründen der Effizienz befürwortet.
Kantonale Abstimmungen vom 8. März
Im Hinblick auf die kantonalen Abstimmungen vom 8. März sprachen sich die Grünen klar gegen den Landverkauf für das Projekt Wil West aus. Zwar erkennen sie die ökologische Gestaltung des Areals an, doch kritisieren sie die Einbettung in die regionale Raum- und Verkehrsplanung als unzureichend.
Besonders bemängelt wird, dass in Wil noch erhebliche Verdichtungspotenziale im bestehenden Siedlungsraum bestehen, bevor neues Kulturland eingezont werden sollte. Auch die geplante Kompensation von Fruchtfolgeflächen und die Verkehrsanbindung werden als ungenügend beurteilt.
Die Grünen kommen zum Schluss, dass die im gemeinsamen Positionspapier mit der Thurgauer Sektion formulierten Bedingungen nicht erfüllt sind – und lehnen den Landverkauf deshalb konsequent ab.
Einstimmig Ja sagten die Mitglieder zum Neubau des Berufs- und Weiterbildungszentrums Rapperswil-Jona. Der Bedarf sei klar ausgewiesen, und die heutige Mietlösung genüge den Anforderungen an eine moderne Bildungsinstitution nicht mehr.
Ebenfalls einstimmig, jedoch zur Ablehnung, fiel die Parole zur Kantonsstrasse zum See in Rorschach aus. Das Strassenbauprojekt, an dessen Referendum die Grünen massgeblich beteiligt waren, gilt ihnen als rückwärtsgewandt.
Mit Gesamtkosten von rund 330 Millionen Franken sei es eine Fehlinvestition, die zusätzlichen motorisierten Verkehr anziehe und wertvolles Kulturland zerstöre. Stattdessen fordern die Grünen eine zukunftsgerichtete Verkehrsplanung, die den öffentlichen Verkehr, den Fuss- und Veloverkehr in den Vordergrund stellt.