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Altstätten
03.11.2025
02.11.2025 18:35 Uhr

Diogenes-Theater ehrt Urs Stieger

Bild: Fabian Alexander Meyer
Das Diogenes-Theater in Altstätten ehrte am Sonntagabend den im vergangenen Jahr verstorbenen Musiker, Instrumentebauer und Tonkünstler Urs Stieger aus Berneck. Unter dem Titel «In Memoriam Urs Stieger» bot das Konzert einen eindrucksvollen Querschnitt durch sein vielseitiges Schaffen.

Urs Stieger aus Berneck verschrieb sein ganzes Leben der Musik. Vor seinem Ableben am 11. Februar 2024 war er Musiker, Instrumentebauer und Tonkünstler, der sich sowohl mit mittelalterlicher, wie auch mit zeitgenössischer Musik befasste. (Quelle: kulturstiftung.sg) Sein Beitrag zum musikalischen Erbe nicht nur des Rheintals, sondern auch darüber hinaus machte ihn zu einer wichtigen Figur der Rheintaler Kultur.

Mit seinem Tod im letzten Jahr verstummte eine Stimme, allerdings ist sein Erbe damit nicht vergessen. Am 2. November lud das Diogenes-Theater in Altstätten zusammen mit dem Kulturforum Berneck zu einem Konzert zu seinen Ehren, passend unter dem Namen «In Memoriam Urs Stieger». Ursprünglich sei die Ehrerweisung unter dem Namen «Urs der Tausendsassa» geplant gewesen – allerdings sei dies dann doch zu unpassend gewesen. So liessen es die Veranstalter vom Bernecker Kulturforum verlauten.

Ein Quersachnitt aus einem Lebenswerk

Doch es stimmte: Urs war ein Tausendsassa, wie er im Buche steht. Er liess sich von seiner unbändigen Kreativität leiten und erschuf Kunstwerke in allen möglichen Genres. Genres waren generell nur eine Empfehlung, aber deren Einhaltung kein Muss.

Der Abend im Diogenes bot in einer knappen Stunde einen Querschnitt aus dem Schaffen von Stieger. Lieder, Musikstücke und Texte wurden präsentiert. Familienmitglieder und Sänger aus dem Diogenes-Theater taten sich mit verschiedenen Musikern zusammen, um Stieger die Ehre zu erweisen, die ihm gebührt.

Besonders in Erinnerung geblieben sein dürften den Zuschauern die verschiedenen Lieder und Musikstücke von Stieger. Mal lieblich, mal treibend und immer mitreissend begeisterten sie alle Beteiligten. Die besondere Atmosphäre des brechend vollen Diogenes tat den Rest.

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Inspiration aus dem eigenen Garten

Die Texte bildeten einen Kontrast zur Musik. Hier wurde klar, woher Stieger seine Inspiration nahm: Aus dem täglichen Leben, daraus was um ihn herum geschah und was ihn prägte. Beispielsweise sein Garten, in welchem Stieger viel Zeit verbrachte und offensichtlich auch viel Inspiration aufnahm. Der Garten habe im ganzen Jahr eine Schönheit, die ihresgleichen suche.

Im Frühling erblühen die Blumen, der Garten wirkt einladend und erstrahlt in vollem Glanz. Im Winter, wenn  die Tage kürzer werden und man die Wochen zählt, bis es wieder länger hell bleibt, vergisst man schnell, wie schön der Frost auf dem Rasen glitzert. Gärten sind immer schön – unabhängig von der Jahreszeit.

«Die Österreich-Königskerze. Einfach spektakulär und völlig simpel in der Pflege. Es gibt sie gelb oder weiss. Es gibt sie mehrjährig und sie hat seifig-saftiges Blattwerk. Die Form der Blüte und ihre Farben sind ein Fasnachtskostüm im immer wieder herbeigeredeten Herbstgrau. Weil grau ist es im Garten nicht. Nie.»

Bild: Fabian Alexander Meyer

Musik aus einer längst vergangenen Zeit

Ein ganz grosses Highlight des Abends war der Auftritt eines Musikers mit seiner Drehleier. Er spielte ein Lied aus dem Mittelalter, welches den Wein und insbesondere seine Wirkung besang. Ein solch altes Instrument und ein Lied aus einer längst vergangenen Zeit zu hören, war ein spezieller Moment für alle. Schliesslich erlebt man so etwas nicht alle Tage. Und erneut war es Zeugnis davon, welch breites Schaffen Urs Stieger machte.

Abschliessend lässt sich also sagen: Urs Stieger mag zwar verstorben sein, allerdings lebt sein musikalisches Erbe weiter. Im Diogenes, im Rheintal und darüber hinaus. Und das Konzert vom Sonntagabend unterstrich erneut, wie wichtig das Schaffen und Wirken von Stieger war. Zweifelsohne wäre er stolz auf alle Mitwirkenden, die ihm mit dem «In Memoriam» erneut das Denkmal setzten, das er verdient.

Fabian Alexander Meyer