Armin Hanselmann geht als Favorit gegen die bürgerlichen Kontrahenten Patrick Bollhalder und Andreas Trösch in den zweiten Wahlgang, der am 30. November stattfindet. Bereits die erste Rally entschied der Politikwissenschaftler mit 497 Stimmen deutlich für sich.
Und die Konstellation hat sich für Hanselmann im Hinblick auf den zweiten Wahlgang nochmals deutlich verbessert. Zum einen unterstützt die FDP Hanselmann im zweiten Wahlgang offiziell, zum anderen tritt Patrick Bollhalder (SVP) - er machte im ersten Wahlgang am wenigsten Stimmen (171) - erneut an, was die bürgerlichen Stimmen entsprechend splitten wird.
Vornehme Zurückhaltung
Hanselmann bleibt, wie es seinem Naturell entsprecht, trotzdem noch zurückhaltend. «Unabhängig vom Ergebnis werde ich mich mit Familie, Freunden und Bekannten zu einem Umtrunk treffen», sagt er. Eingeladen seien alle, die ihn in den vergangenen Monaten unterstützt hätten.
Für Aufsehen sorgte in den letzten Wochen vor allem die Unterstützung der FDP. Nachdem sich der FDP-Kandidat Alexander Herzog zurückgezogen hatte, empfahl die Partei Hanselmann offiziell für den zweiten Wahlgang – ein Schritt, der viele bürgerliche Wähler überrascht hat.
FDP-Unterstützung als Ritterschlag
«Die offizielle Unterstützung der FDP freut mich sehr und war für mich nicht zu erwarten», sagt Hanselmann. Sie zeige, dass Parteizugehörigkeit auf Gemeindeebene «eine untergeordnete Rolle spielt». Dass er die Mitglieder der FDP in einer parteiinternen Befragung überzeugen konnte, werte er als Zeichen der Offenheit über klassische politische Grenzen hinweg.
Hanselmann profitiert dabei auch vom zerrütteten Verhältnis zwischen des Freisinns und der SVP. Auch Trösch war für die lange Zeit dominierende Partei im Dorf aufgrund der Vorkommnisse in der Vergangenheit keine Option.
Pragmatismus in Finanzfragen
Auch in finanziellen Fragen will der Kandidat pragmatisch bleiben. Parteipolitische Scheuklappen seien fehl am Platz, findet er. «Der Gemeindepräsident muss losgelöst von seiner allfälligen Parteizugehörigkeit das Wohl des ganzen Dorfes im Blick haben», betont der 33-Jährige. Der Umgang mit Steuergeldern erfordere Sorgfalt und Augenmass: «Wir müssen mit den vorhandenen Mitteln gezielt und verantwortungsvoll umgehen. Ausgaben und Einnahmen gilt es genau zu prüfen – dort, wo die Gemeinde Einfluss hat.»
Bis zum Wahltermin will Hanselmann noch einmal Präsenz zeigen. Er setzt auf den direkten Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern: Am 11. November lädt er zum Feierabendbier im Restaurant Engel, am 15. November zum Kaffee im neuen Café der Bäckerei Künzler ein. «Egal ob für Fragen, ein lockeres Gespräch oder einfach auf ein Getränk – alle sind herzlich eingeladen», sagt er.