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Region Rheintal
16.10.2025

Goldiga und Grüana Törgga gehen an starke Frauen

Simone und Kathrin Baumberger mit ihren spezifischen Messwerkzeugen als Bühnenbildnerin
Simone und Kathrin Baumberger mit ihren spezifischen Messwerkzeugen als Bühnenbildnerin Bild: Thomas Buchwalder
Die Rheintaler Kulturstiftung zeichnet 2025 die Schwestern Kathrin und Simone Baumberger mit dem «Goldiga Törgga» für ihre aussergewöhnliche Bühnen- und Kostümkunst aus. Der Nachwuchspreis «Grüana Törgga» geht an die junge Performancekünstlerin Alice Köppel. Die feierliche Preisverleihung findet am 7. November 2025 im Kinotheater Madlen in Heerbrugg statt.

Kathrin und Simone Baumberger, in Au aufgewachsen, prägen seit fast drei Jahrzehnten die Schweizer Bühnenlandschaft. Ihr gemeinsames Theateratelier in Zürich ist Ausgangspunkt zahlreicher Arbeiten, die von Theater über Kabarett bis hin zu grossen Musicalproduktionen reichen.

Simone Baumberger, Jahrgang 1974 und ausgebildete Dekorationsgestalterin, wirkt als Bühnenbildnerin. Ihre Schwester Kathrin, 1975 geboren und gelernte Schneiderin sowie Modedesignerin, verantwortet das Kostümdesign. Gemeinsam schaffen sie visuell eindrucksvolle Bühnenwelten – oft für dieselben Produktionen, was ihnen erlaubt, ein stimmiges Gesamtdesign zu entwickeln.

Ihre jüngsten Arbeiten umfassen unter anderem «Pinocchio» im Märlitheater Zürich und «Räuber Hotzenplotz» im Theater Fauteuil Basel (beide 2025), «Die Bremer Stadtmusikanten reloaded» (2023, Bernhard Theater Zürich) sowie das Erfolgsstück «Sister Äct» in der Maag Music Hall Zürich (2022–2024). Zahlreiche Auszeichnungen – darunter der Prix Walo 2017 und der Preis 2025 für die «Beste Bühnenproduktion» von «Billy Elliot – das Musical» – unterstreichen ihr Können.

Mit der Verleihung des «Goldiga Törgga» würdigt die Rheintaler Kulturstiftung erstmals herausragende Leistungen in der Sparte angewandte Kunst. Kathrin und Simone Baumberger werden für ihre kreative und kollaborative Bühnen- und Kostümkunst ausgezeichnet – ein Beitrag, der auch im Rheintal sichtbarer werden soll.

  • Räuber Hotzenplotz, 2025 im Theater Fauteuil Basel Bild: Mimmo
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  • Sister Äct, 2022-2024 in der Maag Music Hall Zürich. Bild: Christian Knecht
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Mit beiden Beinen auf der Bühne und im Leben

Die junge Künstlerin Alice Köppel erhält den «Grüana Törgga» 2025. Bereits im Rahmen des Rheintaler Kinder- und Jugendschreibwettbewerbs «Bleiwiis» machte sie mit ihrem Talent auf sich aufmerksam. 2018 stand sie erstmals auf der Bühne, als sie ihre Grossmutter Berta Thurnherr – damalige Preisträgerin des «Goldiga Törgga» – laudatierte.

2003 in Diepoldsau geboren, hat sie an der Hochschule Luzern den Studiengang Kunst und Vermittlung abgeschlossen. Ihre Performancekunst verbindet Text, Rhythmus und Präsenz zu eigenwilligen, humorvollen und poetischen Auftritten. Mit ihrer Kunstfigur «Alice Köppel Superstar» hinterfragt sie gesellschaftliche Erwartungen und Strukturen – immer mit einem Augenzwinkern.

Neben ihren künstlerischen Auftritten ist sie als Kulturreporterin für das Luzerner Radio 3FACH tätig. Die Rheintaler Kulturstiftung würdigt mit dem Nachwuchspreis ihre Innovationskraft, Experimentierfreude und ihre reflektierte Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen.

Alice Köppel, «how to become a superstar/talkshow», 2025, Filmstills aus Drei-Kanal-Videoinstallation «Alice Piece I» Bild: zVg

Feierliche Preisverleihung am 7. November

Die Übergabe der Rheintaler Kulturpreise «Goldiga Törgga» und «Grüana Törgga» findet am Freitag, 7. November 2025, um 18 Uhr im Kinotheater Madlen in Heerbrugg statt. Durch den Abend führt Shaleen Mastroberardino, Präsidentin der Rheintaler Kulturstiftung. Im Anschluss wird ein Apéro riche offeriert. Eine Anmeldung ist unter rheintalerkulturstiftung.ch/auszeichnungen möglich.

Der «Goldiga Törgga» ist mit 15'000 Franken dotiert und ehrt seit 2012 herausragende kulturelle Leistungen im Rheintal. Der «Grüana Törgga» wird seit 2019 alle zwei Jahre vergeben und ist mit 5000 Franken dotiert. Die Preisträgerinnen werden in einem zweistufigen Auswahlverfahren durch eine Fachjury und den Stiftungsrat bestimmt.

pd/ako