Home Region Rheintal Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Kanton
16.10.2025
16.10.2025 11:27 Uhr

Olma-Direktor: «Die Halle 7 wurde angezündet»

Am am 22. Oktober 2000 brannte die Olma-Halle 7 komplett ab
Am am 22. Oktober 2000 brannte die Olma-Halle 7 komplett ab Bild: Archiv
Eine neue Recherche von blick.ch bringt Bewegung in ein altes St.Galler Rätsel: 25 Jahre nach dem verheerenden Brand der legendären Olma-Halle 7 spricht der damalige Direktor René Käppeli erstmals offen von Brandstiftung – und will sogar Beweise gesehen haben.

Am 22. Oktober 2000 wurde St.Gallen Zeuge eines historischen Ereignisses: Die beliebte Degustationshalle 7 der Olma ging in Flammen auf. Über 300 Feuerwehrleute kämpften gegen das Feuer, doch die ikonische Holzkonstruktion brannte bis auf die Grundmauern nieder.

Verletzt wurde niemand, der Sachschaden ging in die Millionen.

Die offizielle Ursache blieb ungeklärt; ein technischer Defekt oder Fahrlässigkeit galten als unwahrscheinlich.

Eine aktuelle Recherche von blick.ch lässt den Fall nun neu aufleben. Der frühere Olma-Direktor René Käppeli, der von 1983 bis 2001 an der Spitze der Messe stand, ist sich heute sicher: «Diese Halle wurde angezündet. Ganz eindeutig.» Er berichtet von eindeutigen Indizien, die er in der Brandnacht selbst sah, darunter ein leerer Benzinkanister neben einer plötzlich geöffneten Tür.

René Käppeli (hier auf dem Parkplatz, wo früher die Halle 7 stand) leitete die Olma von 1983 bis 2000 Bild: Screenshot SRF

Käppeli, der damals einer der Letzten war, die die Halle verliessen, sagt weiter: «Ich wurde nie befragt, weder von der Polizei noch von der Feuerwehr. Ich habe mehrmals nachgefragt, aber keine Antwort erhalten.» Seine Aussagen sorgen 25 Jahre nach dem Feuer für neuen Gesprächsstoff in St.Gallen.

Von offizieller Seite bleibt man dem «Blick» gegenüber zurückhaltend.

Katrin Meyerhans, Leiterin Produkte der Olma Messen St.Gallen, erklärt dem Blatt: «Die Brandursache konnte nie geklärt werden. Es war ein grosses Glück, dass weder Mensch noch Tier zu Schaden kamen.» 

Zugleich sagt sie, der Brand habe auch eine Chance geboten: «Die Olma verlor zwar eine Halle mit grossem emotionalem Wert, konnte aber dank der Katastrophe eine moderne Infrastruktur schaffen.»

Ob Brandstiftung oder tragischer Zufall – der Fall um die Olma-Halle 7 bleibt eines der rätselhaftesten Kapitel der St.Galler Messegeschichte. Die neuen Aussagen des ehemaligen Direktors bringen nun Bewegung in ein Ereignis, das viele in der Stadt nie vergessen haben.

stgallen24/stz.