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Rüthi
14.10.2025

Neuer Verein will bei Windkraft mitreden

Bild: zVg
In Rüthi hat sich eine neue Bürgerbewegung formiert: Der Verein Lebenswertes Rüthi setzt sich dafür ein, dass die Bevölkerung bei den geplanten Windkraftanlagen mitreden kann. Die sieben bis zu 250 Meter hohen Windräder sorgen im Dorf für Diskussionen – nun will der Verein die Anliegen der Einwohnerinnen und Einwohner bündeln und in den politischen Prozess einbringen.

Engagierte Einwohner haben den Verein «Lebenswertes Rüthi» gegründet. Anlass dafür sind die sieben in Rüthi und Umgebung geplanten Windkraftanlagen mit einer Gesamthöhe von je 250 Metern (Nabenhöhe 150 Meter) und geplanten Standorten, die zum Teil nur rund 300 Meter von Wohnhäusern entfernt sind.

Für viele Menschen im Dorf ist allein die Höhe der gigantischen Bauwerke kaum vorstellbar. Zum Vergleich: Die geplanten Windkraftwerke sind mehr als doppelt so hoch wie der Sendeturm auf dem Säntis und 75 Meter höher als das Windrad Calandawind bei Chur.

Der Verein Lebenswertes Rüthi hat sich zum Ziel gesetzt, die Auswirkungen der sieben Windkraftwerke auf das Landschaftsbild und die Lebensqualität verständlich aufzuzeigen. Zudem sollen die Interessen der Bevölkerung aufgenommen werden.

«Wir sind nicht grundsätzlich gegen Windenergie. Wir wollen jedoch, dass der Ortsverwaltungsrat sowie der Gemeinderat die Anliegen, Bedürfnisse und Bedenken der Bevölkerung kennen, diese einbeziehen und in das Vorgehen sowie weitere Entscheide einfliessen lassen», schreibt der Verein in seiner Mitteilung.

Offener Dialog an der Kilbi

An der Kilbi in Rüthi am Sonntag, 19. Oktober 2025, ist der Verein präsent und steht für einen Dialog mit der Bevölkerung zur Verfügung. Den Puls der Bevölkerung zu spüren, ist aus Sicht des Vereins Lebenswertes Rüthi insbesondere wichtig, da die Ortsbürger als Grundeigentümer bis anhin noch keine Gelegenheit erhielten, sich dazu zu äussern, ob sie überhaupt bereit sind, die Grundstücke im Baurecht abzutreten.

Zudem blieb am Informationsanlass des Ortsverwaltungsrats, des Energiekonzerns und des Gemeinderats von Ende August nach Einschätzung vieler Anwesender wenig Zeit für Fragen im Plenum. Der Verein möchte deshalb die Interessen der Rüthner Bevölkerung aufnehmen und auf einen offenen und konstruktiven Dialog setzen.

Gespräche mit Behörden geplant

Der Verein Lebenswertes Rüthi hat im September das Gespräch mit dem Ortsverwaltungsrat und dem Gemeinderat gesucht. Ein erstes Treffen wurde auf Ende Oktober 2025 festgelegt. Damit soll der Austausch zwischen Bevölkerung und Behörden vertieft und sichergestellt werden, dass künftige Entscheide im Sinne eines lebenswerten Rüthi getroffen werden.

pd/ako