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Heiden
14.10.2025

Sefar baut 21 Stellen in der Ostschweiz ab

Bild: Archiv
Der Textilhersteller Sefar passt seine globalen Strukturen an und baut weltweit 83 Stellen ab – darunter 21 in der Ostschweiz. Betroffen sind die Standorte Heiden und Thal. Wie das «St.Galler Tagblatt» berichtet, handelt es sich dabei um Teil eines internationalen Restrukturierungsprogramms. Am geplanten Investitionsprojekt in Heiden hält das Unternehmen fest.

Die Sefar-Gruppe mit Hauptsitz in Heiden und rund zwei Dutzend Standorten auf allen Kontinenten ist der weltweit führende Hersteller von Präzisionsgeweben aus Monofilamenten für den Siebdruck- und Filtrationsmarkt. Insgesamt beschäftigt die Gruppe rund 3000 Mitarbeiter, davon etwa 560 in der Schweiz. Im Jahr 2024 erzielte Sefar einen Umsatz von 347 Millionen Franken – 20 Millionen weniger als im Vorjahr und 48 Millionen weniger als im Rekordjahr 2022.

Wettbewerbsdruck aus Asien ist gross

Wie Unternehmenssprecher Olaf Grewe gegenüber dem Tagblatt bestätigte, reagiert Sefar mit dem Personalabbau auf anhaltenden Wettbewerbsdruck aus Asien und die Frankenstärke, welche die Profitabilität der Gruppe belastet. Weltweit werden 83 Stellen gestrichen, davon 21 durch Entlassungen an den Schweizer Standorten.

Zudem plant Sefar, zwei Produktionsstandorte in Deutschland und den Niederlanden bis 2026 zu schliessen, was weitere 25 Arbeitsplätze betrifft.

Mitarbeiter, die von den Massnahmen betroffen sind, werden durch ein Sozialpaket unterstützt, das unter anderem eine interne Stellenvermittlung und individuelle Hilfsangebote umfasst. Auch natürliche Fluktuation und Frühpensionierungen tragen zur Reduktion bei.

Frankenstärke und US-Zölle

Sefar-CEO Markus Heusser führt den Stellenabbau im Tagblatt neben der Frankenstärke und dem globalen Preisdruck auch auf die US-Zölle zurück, von denen das Unternehmen direkt betroffen ist. Produktionskapazitäten in Nord- und Südamerika könnten die Belastung jedoch teilweise kompensieren.

Trotz des schwierigen Marktumfelds führt Sefar das strategische Projekt «Radix» fort, mit dem alle Ostschweizer Standorte in Heiden zusammengeführt werden. Das Werk Wolfhalden wurde bereits 2023 geschlossen, die Standorte Thal und Rheineck sollen in den kommenden Jahren folgen.

In Heiden entsteht ein Neubau von der Grösse eines Fussballfeldes, in den Sefar einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag investiert. Die Baueingabe ist für Ende November 2025 geplant.

Der Baustart soll Anfang 2026 erfolgen, die Inbetriebnahme des Neubaus ist für August 2028 vorgesehen. Nach Abschluss der Zusammenführung werden in Heiden voraussichtlich rund 500 Mitarbeiter tätig sein. Die Produktion der Monofilamente bleibt weiterhin in Emmenbrücke.

pd/ako