Der Abend begann für den RCOG alles andere als ideal: In der Gewichtsklasse bis 57 kg Greco verletzte sich der erst 14-jährige Mathis Lippuner bei seinem Premium-League-Debüt bereits nach wenigen Sekunden am Arm und musste den Kampf gegen Rashid Hotak aufgeben. Im Schwergewicht konnte der RCOG keinen Athleten stellen, womit die Punkte kampflos an Willisau gingen.
Bis 61 kg Freistil entwickelte sich zwischen Nisar Azizi und Dario Stadelmann ein spannender Schlagabtausch. Kurz vor Ende der Begegnung geriet Azizi nach einem eigenen Angriff in einen Konter und musste sich unglücklich auf die Schultern legen lassen. In der Klasse bis 97 kg Greco traf Ilir Fetahu auf den mehrfachen EM-Medaillengewinner Samuel Scherrer und unterlag erwartungsgemäss klar mit 0:17.
Für den ersten Lichtblick des Abends sorgte Janis Steiger: In der Gewichtsklasse bis 65 kg Greco dominierte er seinen Gegner Timo Koch klar und sicherte sich wie schon im Hinkampf mit technischer Überlegenheit einen 16:0-Erfolg. Damit verbuchte der RCOG seine ersten vier Punkte und ging mit einem Zwischenstand von 4:16 in die Pause.
Zwei Siege in der zweiten Halbzeit
Auch nach der Pause blieb Willisau tonangebend. Bis 86 kg Freistil hatte Dominik Steiger gegen den U23-EM-Bronzegewinner Mansur Mavlaev keine Chance und verlor mit 0:16. Mavlaev baute damit seine beeindruckende Serie weiter aus und ist inzwischen seit 15 Meisterschaftskämpfen ohne Punktverlust.
Einen starken Auftritt zeigte Mathys Sarrasin bis 70 kg Freistil. Mit mehreren präzisen Einbeinangriffen setzte er sich gegen Len Scherrer mit 7:2 Punkten durch und steuerte drei Mannschaftspunkte bei. Auch Maurus Zogg überzeugte bis 80 kg Greco: Der Captain des RCOG dominierte seinen Gegner Daniel Häfliger von Beginn an und gewann wie bereits in der Hinrunde deutlich – diesmal gar mit 13:0.
Andreas Vetsch gelang bis 75 kg Greco die Revanche gegen Michael Portmann nicht. Zwei erfolgreiche Ausheber im Bodenkampf entschieden den Fight zugunsten des Willisauers, der mit 9:1 siegte.
Im abschliessenden Duell bis 75 kg Freistil trat Tinio Ritter zwei Gewichtsklassen höher an als gewohnt. Trotz klarer körperlicher Unterlegenheit erkämpfte sich der Altstätter mit einer beherzten Aktion zwei Punkte und holte damit noch einen Mannschaftspunkt für sein Team. Am Ende musste er sich mit 2:7 geschlagen geben.
Fokus auf Entwicklung statt Resultat
Mit der 12:27-Niederlage gegen den Schweizermeister konnte der RCOG zwar keine Punkte mitnehmen, doch Mannschaftscaptain Maurus Zogg zeigte sich dennoch zufrieden mit einzelnen Leistungen: «In solchen Begegnungen zählt nicht nur das Resultat. Entscheidend ist, dass unsere Athleten das im Training Erarbeitete im Wettkampf umsetzen. Besonders beeindruckt hat mich heute Tinio Ritter, der trotz körperlicher Nachteile phasenweise genau das umgesetzt hat, was wir uns vorgenommen haben. Genau darum geht es: Stärken ausbauen und an den Schwächen arbeiten.»