Insgesamt sollen die Polizeistationen in Oberriet, Flawil, Walenstadt und Bad Ragaz geschlossen werden. Allein mit dieser Massnahme rechnet die Regierung ab 2026 mit jährlichen Einsparungen von 194'000 Franken. Die Aufgaben sollen künftig mobile Polizeieinheiten übernehmen.
Für Oberriet und die umliegenden Gemeinden bedeutet dies, dass die Präsenz der Kantonspolizei vor Ort stark reduziert würde.
Die geplante Schliessung ist Teil einer umfassenden Sparvorlage. In der Botschaft zum Entlastungspaket führt die Regierung 87 Massnahmen auf, um das Defizit der Staatsrechnung bis 2028 um jährlich 209 Millionen Franken zu verringern.
Neben der Schliessung von Oberriet und den drei weiteren Posten soll die Kantonspolizei ihre Aufwendungen ab 2027 linear um eine Million Franken reduzieren.
Noch offen bleibt, wie diese Kürzungen konkret umgesetzt werden sollen. Zudem ist ein Verzicht auf zusätzliche Dienst- und Ausbildungswaffen sowie Schutzbekleidung vorgesehen.
Auch ein anderes Projekt fällt dem Sparstift zum Opfer: Die Regierung will auf die Einführung eines Systems zur automatischen Fahrzeugfahndung und Verkehrsüberwachung verzichten. Der Kantonsrat hatte eine entsprechende Vorlage im Februar 2024 bereits zurückgewiesen, nun soll das Vorhaben gänzlich aufgegeben werden.
Betroffen von den Sparmassnahmen sind auch Sportvereine.
Für Einsätze an Grossanlässen wie Fussballspielen sollen künftig höhere Polizeitarife verlangt werden. Für den FC Wil und den FC Rapperswil-Jona könnten dadurch Mehrkosten von jährlich rund 20'000 Franken entstehen.
Der FC St.Gallen 1879 ist von dieser Anpassung weniger betroffen, da die Unterstützung durch die Kantonspolizei bei Heimspielen bereits heute zu einem höheren Tarif abgerechnet wird.
Ferner will die Regierung den Beitrag an die Fanarbeit beim FCSG streichen. Seit 2012 tragen Stadt, Verein und Kanton die Kosten für die Präventions- und Vermittlungsarbeit gemeinsam. Ob das Angebot ohne kantonale Mittel weitergeführt wird, ist offen.