Dass der erste Saisonsieg nicht ausgerechnet gegen den Titelverteidiger gelingen würde, war absehbar. Zudem fehlten mit Levin Meier, Sandro Hungerbühler und dem WM-Fünften Ramon Betschart gleich drei Athleten, die bisher für wichtige Zähler gesorgt hatten.
Schwacher Start in die Begegnung
Zum Auftakt bis 57 kg Freistil standen sich Debütant Matyas Kerecsanin und Rashid Hotak gegenüber. Dem jungen Kriessner fehlte in seinem ersten Ligakampf noch das nötige Selbstvertrauen, sodass Hotak ungefährdet mit 0:16 gewann.
Besser machte es bis 130 kg Greco Noel Hutter, der gegen Deljan Alishai clever seine Masse ausspielte und nur wenige Angriffe zuliess. Am Ende musste sich Alishai mit einem 0:5 begnügen.
Ein packendes Duell lieferte bis 61 kg Greco Nachwuchstalent Joel Gächter gegen Routinier Timon Zeder. Gächter überzeugte mit starken Aktionen in der Bodenlage, verlor aber den Faden und musste den Kampf nach 5:5 Punkten aufgrund der letzten Wertung an Zeder abgeben.
Auch Daniel Loher konnte bis 97 kg Freistil nichts Zählbares beitragen – zu überlegen agierte sein Gegner Nick Scherrer, der sich mit 13:2 durchsetzte. Den einzigen Lichtblick in der ersten Hälfte lieferte bis 65 kg Freistil Dominik Laritz: Trotz frühem Rückstand kämpfte er sich zurück und siegte souverän mit 11:4.
Aufbäumen nach der Pause
Nach der Halbzeit schöpften die Kriessner kurz Hoffnung. Bis 87 kg Greco fand Artemii Utochkin nach Anlaufschwierigkeiten immer besser ins Duell mit Daniel Häfliger und punktete sich zu einem 11:4-Erfolg.
Direkt danach liess Dimitar Sandov bis 70 kg Greco nichts anbrennen: Mit spektakulären Aktionen sicherte er sich einen klaren 18:0-Überlegenheitssieg und brachte seine Farben bis auf 12:14 heran.
Doch die Aufholjagd war nur von kurzer Dauer. Der frisch in die Saison eingestiegene Mansur Mavlaev demonstrierte bis 80 kg Freistil eindrücklich, warum er im Vorjahr ungeschlagen geblieben war.
Tobias Betschart hatte keine Chance und verlor vorzeitig mit 0:15. Auch Neuzugang Sayed Adeebullah erwischte bis 75 kg Freistil einen bitteren Einstand: Nach starkem Beginn musste er sich auf die Schultern legen lassen.
Versöhnlicher Schlusspunkt
Für einen stimmungsvollen Abschluss sorgte Dorien Hutter bis 75 kg Greco. In einem hochklassigen und spannenden Duell gegen Tobias Portmann erkämpfte er sich beim 8:8 dank der höheren Wertung den Sieg und wurde verdient zum «Ringer des Abends» gekürt.
Trotz engagierter Leistungen und einzelner Höhepunkte wartet der RS Kriessern weiterhin auf das erste Erfolgserlebnis in dieser Saison.