Zum Vorschlag, den USA beim Rindfleisch begrenzte Importkontingente anzubieten, sagte Ritter: «Wir werden bereits im Rahmen des Mercosur-Freihandelsabkommens Rindfleisch importieren. Ich weiss nicht, was den USA angeboten wird, aber auch beim Rindfleisch bin ich nicht sicher, ob es gekauft würde.» Die Produktion unterscheide sich von derjenigen in der Schweiz, etwa beim Einsatz von Wachstumshormonen. «Der Import von Rindfleisch würde mich stärker beunruhigen als die Chlorhühner.»
Daneben beschäftigt das EU-Vertragspaket die Schweiz
Markus Ritter erklärte, weshalb man bis jetzt wenig von ihm dazu gehört hat: «Für den Bauernverband ist es wichtig, dass wir fundiert Stellung beziehen. Wir haben das Vertragswerk über den Sommer geprüft und machen nun intern eine Vernehmlassung. Grundsätzlich sind die bilateralen Verträge wichtig für die Schweiz, die EU ist unsere wichtigste Handelspartnerin.» Jedoch gebe es Bereiche, die den Bauern Sorgen machen. «Wir verlangen sicher ein doppeltes Mehr bei der Abstimmung.»
Auf die Frage, ob die EU-Abstimmung zur Zerreissprobe für die Bauern werde, antwortete Ritter: «Entscheidend ist, dass man am Schluss die parlamentarische Beratung akzeptiert und das Gesamtpaket nochmals würdigt.» Bis jetzt sei es ihm immer gelungen, den Verband geschlossen in die politische Diskussion zu führen.
Bezüglich Druck von aussen sagte er: «Diesen gibt es. Ich werde von allen Seiten angerufen.» Und weiter: «Mir geht es aber um eine eigene Position – losgelöst von der SVP und von Economiesuisse.»
Zum Schluss äusserte sich Markus Ritter zu seinem Rückzug nach der Nichtwahl in den Bundesrat: «Es war damals ein grosser Medienhype. Es benötigte dann eine gewisse Karenzzeit, bis sich Martin Pfister in seiner neuen Aufgabe eingearbeitet hatte.» Jetzt sei aber die Zeit da, um wieder in allen wichtigen Fragen Stellung zu nehmen.