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Kanton
17.09.2025
17.09.2025 14:22 Uhr

Französisch erst später – Grundkompetenzen zuerst

Marco Schraner, Präsident des Schulleiterverbands Kanton St.Gallen
Marco Schraner, Präsident des Schulleiterverbands Kanton St.Gallen Bild: zVg
Der Verband der Schulleiter des Kantons St.Gallen (VSLSG) unterstützt die Motion zur Verlagerung des Französischunterrichts von der Primarstufe auf die Oberstufe. Ziel ist es, die Grundkompetenzen der Schüler nachhaltig zu stärken und ihre Bildung gezielt auf die Anforderungen der Zukunft auszurichten.

Der Verband der Schulleiter des Kantons St.Gallen (VSLSG) setzt sich tatkräftig für die Stärkung der Grundkompetenzen in der schulischen Bildung ein. Im Rahmen dieser Bemühungen unterstützt er die Motion, die eine Verlagerung des Französischunterrichts von der 5. Klasse auf die Oberstufe vorsieht.

Dieser Schritt gilt als entscheidend, um den Schülern eine qualitativ hochwertige Bildung zu ermöglichen und sie optimal auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt vorzubereiten.

Überforderung vermeiden – sprachliche Reife nutzen

In den vergangenen Jahren hat sich die Einführung des Französischunterrichts bereits in der 5. Klasse als herausfordernd erwiesen. Viele Kinder sind in dieser Phase mit dem Erwerb ihrer ersten Sprache sowie mit dem Spracherwerb im Fach Englisch beschäftigt.

Die frühzeitige Einführung einer weiteren Fremdsprache kann zu Überforderung führen und demotivierende Effekte hervorrufen.

Der Verband ist überzeugt, dass es deutlich effektiver ist, Französisch im Zyklus 3 zu unterrichten, wo die Schüler ein gewisses Mass an sprachlicher Reife erreicht haben und besser in der Lage sind, neue Sprachen zu erlernen.

Vorteile auch für Lehrer

Ein späterer Beginn des Französischunterrichts bringt zudem Vorteile für die Lehrer. Ihnen steht mehr Zeit zur Verfügung, um die Grundlagen der ersten Sprache zu festigen und ihre Lehrmethoden zu optimieren, die auf einem vertieften Verständnis der Sprachkompetenz basieren.

Grundkompetenzen im Zentrum

Die Einführung des Französischunterrichts auf der Oberstufe ermöglicht einen verstärkten Fokus auf die Entwicklung grundlegender Kompetenzen, die entscheidend für den persönlichen und beruflichen Erfolg sind.

Die Erfahrung zeigt, dass die frühe Fremdsprachenausbildung oft den Bedürfnissen und dem Leistungsniveau der Schüler nicht gerecht wird. Der breite Fächerkatalog in der Primarstufe hindert andererseits an einer tieferen Vertiefung in den Grundkompetenzen.

Eine verstärkte Fokussierung auf die Grundkompetenzen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch schafft die Voraussetzungen für eine gezielte Förderung der sprachlichen Entwicklung.

Der Verband ist überzeugt, dass eine Verlagerung des Französischunterrichts an die Oberstufe den Schülern ermöglichen wird, ihre Sprachkenntnisse zielgerichtet zu vertiefen, sobald sie über die notwendigen Grundlagen verfügen.

Dank an die Regierung

Aus diesen Überlegungen heraus bekräftigt der Verband der Schulleiter des Kantons St.Gallen seine Unterstützung für die Motion zur Verlagerung des Französischunterrichts auf die Oberstufe und dankt der Regierung, dass sie sich im Rahmen der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) für die Verschiebung der zweiten Fremdsprache auf die Oberstufe einsetzt.

pd/ako