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Heerbrugg
22.08.2025

Objektkunst von René Düsel im Stellwerk Heerbrugg

Das Kunstwerk Windspiel mit seinem Erschaffer René Düsel
Das Kunstwerk Windspiel mit seinem Erschaffer René Düsel Bild: zVg
René Düsel widmet sein Leben der Kunst. In Räfis bei Buchs weist bereits der architektonisch herausragende Kubus mit dem Schriftzug «KUNST» auf seine Haltung hin: Hier forscht ein Künstler mit den Mitteln der Kunst – an Form, Licht und Raum, an Naturprozessen und Geometrien. Jetzt kommt er ins Stellwerk Heerbrugg.

Nähert man sich dem Atelierhaus und Kunstgarten von René Düsel in Räfis bei Buchs, sieht man am architektonisch herausragenden Kubus den Schriftzug «KUNST». Damit ist klar, dass hier ein Künstler wohnt, der sein Leben ganz der Kunst verschrieben hat.

Das Kinderzimmer wurde zur Wunderkammer

Schon als Kind sammelt er Materialien im Wald, bringt sie nach Hause und experimentiert mit ihnen. Sein Kinderzimmer wird zur Wunderkammer – nicht zur Freude seiner Mutter. Naturforscher wie Alexander von Humboldt findet er faszinierend.

Ein Wunsch, der die Eltern nicht erfreute

Bald kommt der Wunsch hinzu, freischaffender Künstler zu werden. Die Eltern haben es nicht einfach, soll er doch das elterliche Geschäft übernehmen. Er setzt sich durch und reist – wie einst Goethe – nach Italien, auf den Spuren der Kunst.

Dort findet er die Bildhauerei der Antike und der Renaissance, bei denen Ästhetik und Harmonie fundamental sind. Ausbildungen in Trier und Salzburg folgen. Die ganze Geschichte der Objektkunst nimmt er in sich auf. Seither erforscht er eigenständig und experimentell die Möglichkeiten von Form, Licht und Raum.

 

Bild: zVg

Mit beharrlicher Geduld setzt er verschiedenste Materialien ein, um ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen. Pappel, Eiche, Seekiefer denn jedes Holz ist anders und verlangt nach anderen Lösungen. 

Vielfältige Kunstobjekte aus vielfältigen Materialien 

Mal karbonisiert er das Holz, lasiert und behandelt es an einigen Stellen mit Perlmutt, mal fügt er dezente farbige Elemente zu oder stellt mit Blei einen metallischen Glanz her. Er zeichnet auch mit der Fräsmaschine abstrakte Linien ins Holz. 

Doch nicht nur Holz ist Ausgangsmaterial, es kann auch Metall sein. Im Kunstgarten landet ein metallisches UFO, das in der Nacht leuchtet, oder Glocken erklingen an einer Metallkonstruktion. Auch Kunststoff, Chromstahl, Steine und Fundobjekte aller Art finden Einlass in seine Gestaltungen.

Düsel ist ein Naturforscher mit den Mitteln der Kunst.

Er will Naturprozesse nachvollziehen und ist ihnen bildhauerisch auf der Spur. Es bleibt nicht bei Beobachtungen im Wald, in der Gletschermühle von Sevelen oder auf Stromboli; auch der Blick in die Sterne fasziniert ihn und verleiht da und dort den Objekten einen planetarischen Anklang.

Geometrien faszinieren hier wie dort. Die klare Form des Kreises und der Kugel, Spiralen, rhythmische Schichtungen und Gliederungen finden Einlass in sein Schaffen. Kein Wunder ist er auch an Architektur interessiert – an der Form im Dialog mit dem Raum, an Komposition im räumlichen Gesamt-Kontext.

Kreisende Scheiben im Wind, bewegte Kugeln in Metall oder Kristalle, die das Licht reflektieren, ergänzen in einigen Objekten das Statische. Ohne Licht gibt es keine erkennbare Form, auch wenn oft «nur» ein Schwarz – mit Durchbrüchen – die klare Form erkennbar macht.

Eine wichtige Farbe ist Blau

Ultramarin aus Lapislazuli, wenn der Künstler Tiefe anstrebt, auch mal ein roter Akzent, wenn eine Signalwirkung erzielt werden soll. Alle Farbakzente sind immer feinfühlig und dezent gesetzt und dienen der Form. An den vielen Kunstprojekten wie der Bad Ragaz, an denen er teilnimmt, ist sein Beitrag stets ortsbezogen. Dies wird auch im Kulturraum Stellwerk Heerbrugg der Fall sein. Man darf gespannt sein auf den Dialog seiner Objekte mit diesem besonderen Ort

Informationen zur Ausstellung

Wo: Kulturraum Stellwerk Heerbrugg
Wann: 05.09.2025 bis 14.09.2025
Künstler - Apéro: Freitag, 05.09.2025, 19:00 Uhr
Öffnungszeiten: Freitag, 18:00 bis 20:00 Uhr, Samstag und Sonntag 14:00 bis 18:00 Uhr

Weitere Informationen

www.kulturraum-stellwerk.ch oder www.reneduesel.ch

pd/ako