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Eichberg
22.08.2025
21.08.2025 23:23 Uhr

«Meyer und Wermuth auf Hochzeitsreise mit von der Leyen»

Kantonsratspräsident Walter Freund
Kantonsratspräsident Walter Freund Bild: fam
Gestern Abend feierte die SVP auf dem Heiterhof in Eichberg ihren Kantonsratspräsidenten Walter Freund – trotz Regen mit viel Prominenz, Humor und Seitenhieben auf die Linke.

Gestern Abend, 21. August, fanden sich zahlreiche SVPler aus der ganzen Schweiz zusammen, um gemeinsam Walter Freund, Kantonsratspräsidenten und damit höchsten St.Galler, zu feiern. Das schlechte Wetter tat der sonnigen Stimmung im Festzelt auf dem Heiterhof allerdings keinen Abbruch. Dazu beigetragen haben dürften auch die musikalischen Einlagen des Quartetts «Echo vor dä Schitterbiig».

Dritter von drei Plätzen

Unter den zahlreichen Gästen befanden sich unter anderem die Nationalräte Roland Rino Büchel, Mike Egger und Michael Götte sowie Regierungsrat Christof Hartmann und Markus Wüst, Parteileiter der SVP Rheintal. Sie alle kamen, um «unseren Freund Walter», eine bewusste Abwandlung vom Namen Walter Freund, zu feiern. Früher in diesem Jahr wurde dieser als Kantonsratspräsident gewählt.

Walter Freund eröffnete den Abend mit einigen Anekdoten. «Ich durfte in Gommiswald den ersten August feiern, die Amtseinführung des neuen Bischofs für St.Gallen begleiten und wurde bei einem Pontonier-Wettrennen Dritter. Da haben aber auch nur drei Leute teilgenommen.»

Im Anschluss übernahm Marcel Dettling, Präsident der SVP Schweiz. «Ich kenne Walter nicht etwa aus der Politik, sondern vom Skifahren. Denn unter den Parlamentarierinnen gab esf früher das sogenannte Parlamentarierrennen, bei welchem die verschiedensten Politiker der unterschiedlichsten Kantone teilnahmen.» Walter sei für St.Gallen ins Rennen gestiegen, Dettling für Schwyz. Bereits in einem älteren Interview wurden die Ski-Künste von Freund gelobt. Und zwar vom Eichberger Gemeindepräsidenten Dominic Stoop.

Marcel Dettling Bild: fam

Eichberg als SVP-Epizentrum

Danach kam schnell die aktuelle Politik zur Sprache. «Auf der Autofahrt hierher ist mir der Temperatursturz aufgefallen. 15 Grad im Sommer. Die Klimakleber sagen uns, dass wir weniger Fleisch essen sollen, damit es wieder kühler wird. Also scheinen wir heute alles richtig gemacht zu haben.»

Abseits dieses Seitenhiebs ging es aber generell um die Politik in und um das Rheintal. «Eichberg ist das SVP-Epizentrum des Kantons. Mehr als 50 Prozent wählen hier SVP. Walter, du hast alles richtig gemacht.» Aber auch Roland Rino Büchel habe gut gearbeitet – nur Mike Egger spiele das Schlusslicht. «Da geht noch mehr.»

Eichberg habe zudem wenig Ausländer, sei aber dennoch nahe an der EU. Und allgemein sei das Rheintal nicht vor Kriminalität verschont geblieben. «Das merkt ihr ja sehr.» Jüngste Beispiele sind beispielsweise diverse Einbrüche von Asylbewerbern verteilt im ganzen Rheintal sowie auch der Einbruch in ein Altstätter Waffengeschäft, auch wenn man hier nicht genau weiss, wer die Täterschaft ist.

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Die SP auf Hochzeitsreise

Dettling nutzte die Gelegenheit, erneut auf die linke Politik hinzuweisen. «Der F35 kostet viel Geld, aber er soll die Schweiz beschützen. Die Linken wollen das nicht. Er sei zu teuer. Gleichzeitig sind es aber auch die Linken, die beim Asylwesen, welches im letzten Jahr vier Milliarden Franken verursacht hat, nichts sagen.»

Weiter werde von linker Seite auch eine Annäherung der Schweiz an die EU gefordert. «Von Mattea Meyer und Cedric Wermuth. Die gingen beinahe mit Ursula von der Leyen auf eine Hochzeitsreise.» Die Schweiz dürfe nicht an die EU verkauft werden, weil dadurch die Souveränität aufgegeben werde.

Arbeit zahlt sich aus

Im Anschluss standen die beiden SVPler in einer gemeinsamen Diskussion auf der Bühne. Was ist bei der Führung eines Kantonsrates, resp. einer nationalen Partei wichtig? «Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man den richtigen Ton treffen muss. Denn nur wenn man sich richtig artikuliert, kommt auch die Botschaft richtig an», erklärte Freund. «Das habe ich im Militär gelernt. Ich war Feldwebel und mir wurde damals nach meinem Gang in die Politik gesagt, dass man im Militär nicht Bundesberndeutsch spricht.»

Ähnlich sah es auch bei Dettling aus. «Man muss die Leute begeistern und führen. Man muss sie zusammenhalten und abholen, damit sie dein Anliegen verstehen und wissen, was du willst.» Ein Vergleich zu einem Schaf: «Wenn ich ein Schaf habe und dieses gut führe und pflege, folgt mir der Rest der Herde von ganz allein. In der Politik ist das ein wenig anders. Hier braucht es die richtige Führung, die Leute müssen richtig abgeholt werden.»

Und wo sind die beiden SVPler lieber – draussen oder drinnen?

Dettling blickte nach draussen in den Sturm und gab an: «Kommt aufs Wetter an.»

Freund nimmt es mit ähnlichem Humor: «Ich stehe nicht gerne auf. Also geh ich am Morgen ins Büro. Am Mittag, wenn es schön ist, geh ich raus und abends, wenns streng wird, geh ich wieder ins Büro.»

Irgendwie schon lustig, wenn man bedenkt, dass es bereits bei der Wahlfeier im Juni geregnet hat und die Teilnehmer auch diesmal nicht trocken nach Hause kamen. «Beim nächsten Mal feiern wir nicht, Walter. Dann ist das Wetter besser.»

Fabian Alexander Meyer