Jetzt hat es geknallt. Die Mons Solar aus Sennwald muss dicht machen. In einer Medienmitteilung gibt das Unternehmen eine umfangreiche Stellungnahme ab.
«Die Gesellschaft ist überschuldet, es bestehen erhebliche Verbindlichkeiten gegenüber Dritten und staatlichen Stellen. Unabhängig der Restrukturierung und dem Abbau von Stellen im 2024 hat sich die Auftrags- und Umsatzlage im 2025 weiter verschlechtert», schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung.
Löhne konnten im Juli 2025 und können im laufenden Monat nicht mehr bezahlt werden. Die kürzliche Sistierung des Kontokorrentkredits durch die Hausbank habe die Situation verschärft.
Verwaltungsrat geschlossen zurückgetreten
«Der Verwaltungsrat ist auf den Zeitpunkt der GV vom 11. August 2025 geschlossen zurückgetreten, ohne eine Nachfolge bereit zu haben. Ein vom Präsidenten und einem weiteren Mitglied des VR gleichentags eingereichtes Gesuch um provisorische Nachlassstundung sowie das Dokument, auf welchem dieses beruht, wurden weder vom Gesamt-VR noch der Geschäftsleitung genehmigt.»
Die verbleibende Geschäftsführung habe erst am 13. August 2025 die dem Gericht eingereichten Unterlagen von diesem erhalten und musste schliesslich feststellen, dass das Stundungsgesuch weder ein Sanierungskonzept noch konkrete Massnahmen enthielt. Stattdessen würde es bloss die aktuelle Lage sowie einen unrealistischen Forecast beschreiben. Weder der Richterin, noch einem angeblich involvierten Investor sei daraus ersichtlich gewesen, wie eine Sanierung erfolgen könnte.
«Sogleich suchten Geschäftsführung und Eigentümer intensivst den direkten Kontakt zum vom Präsidenten und einem weiteren Mitglied des VR im Nachlassstundungsgesuch genannten angeblich interessierten Investor, um dessen Absichten zu erfahren. Dieser stellte gestern, 18.08.2025, anlässlich einer ausführlichen Besprechung klar, dass kein Sanierungskonzept vorliege, dass er nie eine Investition beabsichtigt hat und eine solche in Anbetracht der Lage des Unternehmens auch nicht in Frage kommt.»
Der kontaktierte Unternehmer wäre höchstens an der Übernahme einzelner Mitarbeiter und Vermögenswerten interessiert. Den Forecast bezeichnete er als unrealisisch.
Das Verhalten des bisherigen Verwaltungsrats erscheine widersprüchlich, planlos und nicht nachvollziehbar.
- Wochenlanges Zuwarten trotz Handlungsempfehlungen von verschiedenen Seiten
- Fehlendes Sanierungskonzept ohne taugliche Massnahmen
- Faktische Aufgabe der Fortführungsfähigkeit, fehlende Kommunikation mit Mitarbeitenden, Gericht und weiteren involvierten Personen
- Plötzliches Einreichen eines aussichtslosen Nachlassstundungsgesuchs am Tag des Rücktritts des Gesamt-VR
- Das Präsentieren eines angeblichen Investors, der höchstens einzelne Assets oder Mitarbeitenden übernehmen möchte
- Das Verschleppen der Konkurseröffnung.
«Hinzu kommt, dass bereits zuvor wesentliche Schritte unterlassen wurden – etwa die Ausarbeitung und Vorlage eines Sanierungskonzepts gegenüber der Bank, die deshalb den Kredit sperrte und die Sperre verlängerte. Anstatt Lösungen zu erarbeiten, verkaufte der Verwaltungsrat Fahrzeuge, stellte Verkäufer frei und liess die Mitarbeiter im Unklaren.»
«Nachlassstundung macht keinen Sinn»
Die mehrfachen Hinweise von Anwälten, Steuerexperten und Revisoren seien seit mehreren Monaten unbeachtet geblieben. Damit habe der Verwaltungsrat nicht nur seine Pflichten vernachlässigt, sondern auch den Handlungsspielraum des Unternehmens zusätzlich eingeschränkt.
«Nachdem die Geschäftsführung infolge Rücktritts des Gesamt-VR in der Pflicht ist, kommt diese nach sorgfältiger Prüfung zum Schluss, dass eine Rettung des Unternehmens ausgeschlossen ist und eine Nachlassstundung daher keinen Sinn macht.»
Mitarbeiter werden unterstützt
Die Geschäftsführung habe daher das Nachlassstundungsgesuch beim Gericht zurückgezogen und die Konkurseröffnung beantragt. Die Eröffnung des Konkurses entspreche auch dem Antrag der Revisionsstelle, die bereits am 10. Juli 2025 wegen Überschuldung die Bilanz beim Gericht deponiert habe.
Geschäftsführung und Eigentümer bedauern die aktuelle Situation ausserordentlich und bemühen sich nach Kräften, mit allen beteiligten Stellen, betroffene Mitarbeiter, Kunden und Partner zu unterstützen.