In den Jahren 2010 bis 2014 wurden insgesamt zwölf junge Bartgeier im Calfeisental innerhalb des eidgenössischen Jagdbanngebiets «Graue Hörner» ausgewildert. Die Tiere wurden eigens ausgewählt, um die noch geringe genetische Diversität im Bestand zu verbessen. Inzwischen brüten viele der «Calfeisner» Bartgeier bereits in verschiedenen Alpenregionen und tragen damit zur genetischen Vielfalt der Alpenpopulation bei.
Brutplätze bleiben geheim
Jetzt, nach über zehn Jahren seit der ersten Auswilderung im Calfeisental, fand die erste wilde Brut eines Bartgeierpaars im Kanton St.Gallen statt. Ein Jungvogel flog erfolgreich aus einem natürlichen Horst im Taminatal aus. Der Vater des Jungvogels ist Noel-Leya, der im Jahr 2014 im Calfeisental ausgewildert wurde, die Mutter ist noch unbekannt.
Neben der geringen genetischen Basis der Bartgeierpopulation in den Alpen, die ein erhebliches Inzuchtrisiko birgt, werden Störungen am Brutplatz immer mehr zu einem Problem. Helikopter- und Drohnenflüge aber auch Wildtierfotografen können zu einem Abbruch der Brut führen. Deshalb werden die Brutplätze der Bartgeier zum Schutz der Vögel nicht bekannt gegeben.