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Widnau
02.08.2025
03.08.2025 11:30 Uhr

Grenzen überschreitend: Lustenenaus Bürgermeister als 1. August-Redner

Patrick Wiedl
Patrick Wiedl Bild: Astrid Nakhostin
Am 1. August haben die Widnauer Bürger gezeigt, dass grenzüberschreitende Freundschaft für sie keine leere Worthülse ist, sondern aktiv gelebt wird. Zu diesem Anlass luden sie Patrick Wiedl, den Bürgermeister von Lustenau, als Gastredner ein.

Dass für die diesjährige Bundesfeier in Widnau ein Gastredner aus Österreich eingeladen wurde, sorgte im Vorfeld für vereinzelte Kritik (Rheintal24 berichtete).

Davon war jedoch am Freitagmorgen in der Sporthalle Aegeten nichts zu spüren. Im Gegenteil: «Cool» sei das und schliesslich nicht das erste Mal, dass ein 1.August-Redner von «ennet der Grenze» komme, wie aus dem Publikum zu vernehmen war.

Kindheitserinnerungen an den 1. August

Patrick Wiedl, der erst seit April als Gemeindepräsident in Lustenau amtet, zeigte sich sehr erfreut und geehrt über die Einladung. Bereits seit seiner Kindheit habe er beste Erinnerungen an den 1. August. Damals begeisterte ihn, dass es neben Silvester auch mitten im Sommer noch einen Tag mit Feuerwerk gab. Und auch heute kommt der Schweizer Nationalfeiertag für ihn gelegen, denn seine Frau hat am 2. August Geburtstag.

So könne er immer behaupten, dass er bereits am Vorabend ein grosses Feuerwerk für sie organisiert habe, gab er schmunzelnd zum Besten. In seiner Rede betonte Wiedl, dass sich die beiden Gemeinden Widnau und Lustenau seit Jahrhunderten gegenseitig beeinflusst haben. Manchmal werde das gemeinsame Engagement aber auf die Probe gestellt, womit er die geplante Fahrradbrücke über den Rhein ansprach.

Eine Brücke, die schnell, autofrei, zu Fuss oder mit dem Fahrrad nutzbar sein soll, um die beiden Gemeinden noch näher zusammenzubringen. Wiedel zeigte sich zuversichtlich, dass das zeitweise etwas ins Stocken geratene Projekt nun bald umgesetzt werden kann.

Bild: Astrid Nakhostin

Paradebeispiel Rheintal

«Der Agglomerationsraum Rheintal ist ein Paradebeispiel dafür, wie grenzüberschreitende Zusammenarbeit wirklich funktionieren kann», ist Wiedel überzeugt. Und er lobte das Programm der Schweizer Raumplanungspolitik. Dieses zeige, wie Sicherheitsentwicklung, Verkehr und Landwirtschaft gemeinde-, kantons- und sogar grenzüberschreitend koordiniert werden können.

Abschliessend betonte er die Bedeutung von Vertrauen für die Zusammenarbeit – sowohl auf politischer als auch auf zwischenmenschlicher Ebene. Politik solle keine abstrakte, rein auf Verträgen basierende Maschinerie sein. Vielmehr könne sie durch zwischenmenschliche Beziehungen und Freundschaften lebendig gestaltet werden.

Der offizielle Teil der gut besuchten Feier schloss traditionsgemäss mit der Schweizer Hymne, begleitet von der Musikgesellschaft Konkordia Widnau. Dabei versuchte auch der Lustenauer Gastredner tapfer mitzusingen...  

Astrid Nakhostin