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Altstätten
02.08.2025
02.08.2025 11:07 Uhr

Mit Rittern und Königen das Wiegenfest der Schweiz feiern

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Vom 31. Juli bis 3. August wird Altstätten zum Mittelalterspektakel. Auf der Allmend, wo sonst unter Anderem die Rhema thront, wird derzeit eine Zeitreise in eine längst vergangene Epoche der Schweizer Geschichte ermöglicht.

Es ist, wie wenn man in eine andere Zeit eintaucht: Wer dieser Tage die Allmend in Altstätten besucht, steigt in eine Zeitmaschine zurück in das Jahr 1291, dem Gründungsjahr der Schweiz. Das Mittelalterspektakel Altstätten, veranstaltet vom Verein Turnei, nimmt sich das Wiegefest der Schweiz als Vorbild und lässt die Besucher Teil einer lebendigen Welt, eines Stücks erlebbarer Geschichte aus dem Jahre 1291 werden.

Gessner und seine Geliebte

Das Mittelalterspektakel setzt sich dabei aus mehreren Teilen zusammen. Darunter befinden sich unter anderem traditionelle Darbietungen - unter anderem der Minnesang –, ein Mittelaltermarkt mit allerlei Spezialitäten von nah und fern sowie Showeinlagen wie beispielsweise das Ritterturnier oder auch Bühnenshows von Barden und Magiern.

Bereits beim Eintreten durch die Tore wird man dabei in eine andere Welt entführt. Sowohl Besucher wie auch die Helfer und Angestellten sind in traditionelle und der Zeitepoche angepasste Kleidung angegzogen. Was als Erstes ins Auge sticht, ist der Gessnerhut. Der in der Mitte des Spektakels auf einem Stock aufgehängte Hut soll gefälligst gegrüsst werden, schnauzen die Helfer die Besucher an. Und natürlich kann man auch Notizen und Gedichte an den werten Herren hinterlassen.

Beispielsweise dieses: «Gessner denkt, er ist ein Graf. Und seine Geliebte ist ein Schaf.» Der Rest der Gedichte war nicht minder einfallsreich, allerdings auch eher zu kontrovers und vor allem zu direkt, um sie hier mit gutem Gewissen aufführen zu können. Das muss schon jeder Besucher für sich selbst erfahren.

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Kulinarik, Handwerk und Kakerlakenrennen

Auch abgesehen davon gibt es viel zu erleben. Darunter natürlich Kulinarik: Vom Flammkuchen, zu Knoblibrot bis hin zu klassischen mittelalterlichen Gerichten ist alles dabei, was das Kulinarikerherz erfreut. Besonders interessant ist dabei auch der Met, in unseren Breitengraden besser bekannt als Honigwein. Das süssliche alkoholische Getränk ist ein echtes Highlight, wenn man sich darauf einstellen kann und den Geschmack gern hat. Der Redaktor selbst kam in den Genuss mehrerer Becher der goldenen Flüssigkeit und kann aus erster Hand berichten, dass er äusserst gut schmeckt.

Doch natürlich ist die Kulinarik nur die Spitze des Eisbergs. Das Kakerlakenrennen lockte mit tollen Preisen, darunter Edelsteine, Trinkhörner und Schmuck, das Axtwerfen stellte die Geschicklichkeit und die Präzision in den Mittelpunkt und das Schmieden eines eigenen Messers weckte wohl in manchem Besucher die Leidenschaft für das Schmiedehandwerk.

  • Ja, der Met schmeckt wirklich gut, wie der halb geleerte Becher zeigt Bild: fam
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Höhenfeuer als Abschluss des Tages

Das Mittelalterspektakel bot für alle etwas. Seien es jene, die auf einen Feierabend-Met ausgehen wollten, Kinder, die sich von den Magiern wortwörtlich verzaubern liessen oder auch jene, die einfach ein Stück Schweizer Geschichte erneut erleben wollten. Am Abend des ersten Augusts kam sodann das grosse Highlight des Tages: Das Höhenfeuer wurde entzündet und damit die Geburt der Schweiz gefeiert. Dazu gab es weiterhin Ritterkämpfe und der Alkohol floss in Strömen. Erst weit nach Mitternacht kehrte in der Altstätter Allmend allmählich Ruhe ein. 

Doch von langer Dauer wird diese nicht sein: Noch bis zum dritten August kann das Mittelalterspektakel jeden Tag erlebt werden. Ein Besuch lohnt sich für Gross und Klein.

Fabian Alexander Meyer