Schleiereulenbruten in der Schweiz und speziell im Rheintal sind nach wie vor selten. Umso erfreulicher war es, als Mitte Oktober die Meldung einer späten Schleiereulenbrut eintraf und nochmals vier schon fast flügge junge Schleiereulen vorgefunden wurden. Diese konnten anschliessend im Rahmen des Förderungsprojekts Turmfalke und Schleiereule im St. Galler Rheintal erfolgreich beringt werden.
Spätes Glück bei den Schleiereulen


Zweitbruten der Schleiereule sind vielfach dokumentiert, waren bis jetzt im St. Galler Rheintal aber die Ausnahme oder wurden schlicht nicht bemerkt. Schleiereulen sind in der Lage, zwei Bruten pro Jahr grosszuziehen. Vielfach findet dies in Form einer Schachtelbrut statt. Das Weibchen beginnt dann an einem anderen Ort bereits wieder zu brüten, bevor die Nestlinge der ersten Brut ausgeflogen sind. Zwei Bruten in einem Jahr lassen darauf schliessen, dass das Nahrungsangebot ausreichend gross war. Letzteres beeinflusst wesentlich den Bruterfolg und die Bestandesgrösse.
Passende Nisthilfen und Lebensraumaufwertung
In diesem Sommer wurden zwischen Au und Oberriet bereits zwei Bruten mit je fünf jungen Schleiereulen beringt. Das Förderungsprojekt, welches vom Verein Pro Riet Rheintal umgesetzt und von der Schweizerischen Vogelwarte Sempach und dem Amt für Natur, Jagd und Fischerei ANJF des Kantons St. Gallen unterstützt wird, hat zum Ziel, den Bestand der beiden obgenannten Arten mit verschiedenen Massnahmen zu fördern. Dazu gehören beispielsweise passende Nisthilfen und Lebensraumaufwertungen. Weitere Informationen sind unter www.pro-riet.ch zu finden.