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Kanton
18.07.2025

Kopftuch im Klassenzimmer: «Stadt St.Gallen sendet fatales Signal»

Symbolbild
Symbolbild Bild: KI
Mit Erstaunen nimmt die SVP des Kantons St.Gallen zur Kenntnis, dass die Stadt St.Gallen einer muslimischen Lehrerin offiziell erlauben will, im Klassenzimmer ein Kopftuch zu tragen. Bildungsdirektor Mathias Gabathuler (FDP) erklärte gegenüber dem Tagblatt, dass er dies als Chance für die Vielfalt im Schulunterricht erachte. Für die SVP ist diese Haltung ein falsches Signal und ein klarer Bruch mit dem Prinzip der konfessionellen Neutralität an öffentlichen Schulen.

Die öffentliche Schule ist für die SVP ein Ort der Integration, der Gleichbehandlung und der weltanschaulichen Zurückhaltung. Wer unterrichtet, solle dies ohne religiöse oder ideologische Symbolik tun. Es sei schlicht nicht nachvollziehbar, dass die Stadt von sich aus ein so heikles Thema im Alleingang bestimmen will, ohne eine kantonale Klärung abzuwarten. 

Noch gravierender sei jedoch die Haltung des Stadtrats, der in überheblicher Weise gegenüber ländlichen Gemeinden urteile. So sagt Gabathuler wörtlich: «Im Urbanen sind wir da weiter, offener und diverser» als auf dem Land. Diese «ungeheure Arroganz» gegenüber den ländlichen Regionen ist aus Sicht der SVP inakzeptabel und spaltet den Kanton.

Es sei empörend, wie der St.Galler Stadtrat über Gemeinden richtet, die sich aus «berechtigten Gründen» gegen das Kopftuch im Klassenzimmer aussprechen. Mit solchen «pauschalisierenden Urteilen» vertiefe der Stadtrat bewusst den politischen Stadt-Land-Graben, statt zur Einheit des Kantons beizutragen. 

Forderung der SVP 

Die SVP des Kantons St.Gallen bestärkt ihre Forderung nach einer klaren gesetzlichen Regelung auf kantonaler Ebene: «Lehrpersonen an öffentlichen Schulen haben eine Vorbildfunktion und sollen keine demonstrativ religiösen Kleidungsstücke wie das Kopftuch tragen dürfen. Es braucht daher eine verbindliche Lösung für den ganzen Kanton.»

pd/tan