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Fussball Regional
29.10.2020
30.10.2020 14:39 Uhr

Verfrühte Winterpause für den Rheintaler Fussball

FC Widnau Präsident Kuno Jocham: «Wir müssen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten» (Bilder: Archiv Ulrike Huber)
FC Widnau Präsident Kuno Jocham: «Wir müssen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten» (Bilder: Archiv Ulrike Huber) Bild: Ulrike Huber
Noch gibt es keine offizielle Stellungnahme des OFV, aber die Rheintaler Fussballvereine haben aufgrund der Beschlüsse des Bundesrates ihre sportlichen Aktivitäten eingestellt.

«Die Situation zwingt uns zum Herunterfahren von Spielen und Trainingsbetrieb», berichtet der Präsident des FC Widnau Kuno Jocham, «aber auch wir müssen unseren Beitrag zur Eindämmung der Coronainfektionszahlen leisten.» Also ist ab sofort Stillstand auf der Aegeten. Auch die Platzgastronomie ist geschlossen, die Regenwürmer können wieder ohne Belästigung durch die Stollenschuhe ihre Gänge ins Erdreich graben. «Das Schlimmste ist das weitgehende Erliegen des Vereinslebens, weil dann unsere soziale Aufgabe gegenüber der Gesellschaft brachliegt. Sobald die genauen Vorgaben des OFV da sind, werden wir uns nochmals zusammensetzen und neu orientieren.»

Vorgezogene Winterpause für die Amateurligen

Die sportlichen Folgen des Unterbruchs? Es ist durch den Schweizerischen Amateurverband bereits klargestellt worden, dass der Spielbetrieb in die vorgezogene Winterpause geht und die noch ausständigen Wettbewerbspartien im Frühjahr nachgetragen werden. Schön für die Widnauer, wenn es keinen Abbruch der Saison gibt, da es in sämtlichen Teams sportlich sehr gut gelaufen ist. «Wir rechnen aufgrund des Ausfalls unserer traditionellen Raiffeisen-Hallenturnier mit keinen Einnahmen, aber auch mit wenig Ausgaben in der Winterpause, es gleicht sich alles aus», so Jocham weiter. «Hoffentlich erlaubt uns Corona bereits ein Wiedersehen am Alpha-Rheintal-Wintercup.»

Spiel- und Trainingsaktivitäten eingestellt

Unisono erklärt auch Ernst Graf, Präsident beim FC Au-Berneck 05, dass man sofort alle Spiel- und Trainingsaktivitäten auf der Degern eingestellt habe. «Schade, dass es nicht weitergehen konnte. Unser Fanionteam hatte ja einen richtigen Lauf, da wäre es schon schön gewesen, auch noch die restlichen Partien austragen zu können.» Für den Winter sind seitens des Vereins keine Veranstaltungen geplant. «Wir hoffen, im Sommer zur Europameisterschaft wieder unser Public-Viewing durchführen zu können, das wir brauchen, um finanzielle Mittel zu generieren. Denn jetzt im Winter haben wir keine Einnahmen, aber Ausgaben. Da sind zum einen die laufenden Unkosten durch Erhaltungsarbeiten und zum anderen der Fussballverband, der immer Geld will», verrät Ernst Graf mit einem Augenzwinkern. «Die Sponsoren halten uns zum Glück die Treue.»

Grosser Geldbetrag verloren

Dennis Ritz vom FC St.Margrethen, der dieses Jahr das Amt des Vize-Präsidenten übernommen hat, sieht den Fussballlockdown mit zwei weinenden Augen. «Kurzfristige Auswirkung: Die beiden noch ausstehenden Heimpartien gegen Rorschach-Goldach und Vaduz II sowie ein geplantes vereinsinternes Turnier müssen aufs Frühjahr verschoben werden. Aber ein grösseres Problem für uns ist der Ausfall unserer mehrwöchigen Hallenturniere, für die schon die Anmeldung von 128 Teams (!) vorgelegen sind. Da entsteht uns ein finanzieller Verlust von mehreren zehntausen Franken.»

Altstättens Trainer Francesco Bologna sieht für sein Team den Unterbruch als Chance. Bild: Ulrike Huber

Ein Break wird für die Psyche gut sein

Sehr gelassen nimmt man beim FC Altstätten die Einstellung des Spielbetriebs. Mittwochabend, am spätest möglichen Spieltermin gab es ja noch eine 0:4 Niederlage beim Abstiegskonkurrenten FC Arbon. Die vorgezogene Winterpause kommt für Trainer Francesco Bologna daher nicht ungelegen: «Ein Break wird für die Psyche gut sein. Es waren anstrengende Wochen für die Spieler. Die Unterbrechung kann vielleicht die Abwärtsspirale lösen. Denn es war in letzter Zeit einfach der Wurm drin, egal, wieviel Aufwand wir betrieben haben, es wurde nicht belohnt. Was Zuversicht geben muss: mit einem einzigen Sieg sind wir wieder dabei, mathematisch ist ohnehin noch alles möglich.» Auf der GESA und im Grüntal ist der Spiel- und Trainingsbetrieb eingestellt, nur die Jüngsten dürfen im Rahmen der Vorgaben des Bundesrates noch dribbeln.

gmh/uh
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