Home Region Rheintal Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Balgach
04.07.2025

Schleiereulenbrut in Balgach: Vier Jungvögel beringt

Roland Bruderer zeigt den ältesten der vier Schleiereulennestlinge auf dem Eichhof in Balgach.
Roland Bruderer zeigt den ältesten der vier Schleiereulennestlinge auf dem Eichhof in Balgach. Bild: Verein Pro Riet Rheintal
Am Mittwoch, 2. Juli, konnte der Verein Pro Riet Rheintal beim Eichhof in Balgach vier gesunde Jungvögel einer Schleiereulenbrut beringen. Eingeladen zur Beringung waren Mitarbeiter des Artenförderungsprojekts Schleiereule und Turmfalke und ihre Familien.

Bereits zum sechsten Mal in Folge brütet ein Schleiereulenpaar erfolgreich auf dem Hof der Familie Ritz. Das zeigt: Hier finden die Vögel gute Bedingungen.

Nur wenige Meter entfernt zieht derzeit auch ein Turmfalkenpaar Nachwuchs auf, ein weiteres Indiz für einen vielfältigen Lebensraum mit gutem Nahrungsangebot. Dazu tragen auch die zahlreichen ökologischen Aufwertungen bei, die Pro Riet in enger Zusammenarbeit mit Landwirten und Grundeigentümern im St.Galler Rheintal umsetzt.

Beringung für den Artenschutz

Die Beringung übernahm Projektleiter Dominic Frei, unterstützt von den Mitarbeitern Guido Bischofberger und Roland Bruderer. Dabei wurden die Jungvögel mit nummerierten Aluminiumringen gekennzeichnet und vermessen. Die gesammelten Daten liefern wertvolle Hinweise über das Wanderverhalten, den Bruterfolg und die Überlebenschancen dieser faszinierenden, aber gefährdeten Vogelart.

Erfolgreiches und breit abgestütztes Projekt

Im ganzen Projektgebiet wurden in diesem Jahr fünf Schleiereulenbruten festgestellt und es konnten 26 Jungeulen beringt und vermessen werden – seit Projektstart waren es noch nie so viele Jungeulen. Den diesjährigen fünf Bruten der Schleiereule stehen mehr als 100 Bruten des Turmfalken gegenüber.

Die Schleiereule bleibt somit im Rheintal, wie auch schweizweit, deutlich seltener als der Turmfalke. Insgesamt ist das Projekt ein Erfolg: Der Bestand des Turmfalken hat sich vervielfacht und die jüngsten Bruten der Schleiereule machen Mut, dass in Zukunft vermehrt mit Bruten gerechnet werden könnte.

Seit 2006 engagieren sich Fachleute und Freiwillige für die Förderung von Schleiereule und Turmfalke. Pro Riet betreut im Rheintal heute über 420 Nistkästen, welche für die beiden Zielarten zur Verfügung stehen und jährlich von gut 15 freiwilligen Mitarbeitern auf Bruten kontrolliert werden. Das Projekt wird durch die Schweizerische Vogelwarte Sempach, die Monique Gallusser-Lafont-Stiftung sowie die Uranus Stiftung unterstützt.

Live aus dem Nistkasten

Weitere Informationen finden sich auf der Webseite von Pro Riet (www.pro-riet.ch). Dort gibt es auch die Möglichkeit über Webkameras in das sonst versteckt ablaufende Brutgeschäft der Zielarten Einsicht zu erhalten. Aktuell laufen noch vor drei Webkameras Bruten von Turmfalken.

pd/tan