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Leserbrief
Rüthi
24.10.2020

Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld

Soll ein verhältnismässig hoher Betrag investiert werden? Simona Schawalder meldet Zweifel an  (Symbolbild: Shutterstock)
Soll ein verhältnismässig hoher Betrag investiert werden? Simona Schawalder meldet Zweifel an (Symbolbild: Shutterstock) Bild: Shutterstock
Die Rüthner Gemeindepräsidentinkandidatin Simona Schawalder wundert sich in einem Leserbrief über die Ankündigung des Neubaus eines Schulhauses mit Einfachturnhalle.

Die Schule Rüthi braucht auf Grund der steigenden Schülerzahlen in den nächsten Jahren mehr Platz. Auch Vereine haben hinsichtlich der Planung eines neuen Clubhauses beim Fussballplatz ihre Wünsche und Bedürfnisse angemeldet. Dass Rüthi zeitnah in diese Infrastrukturen investieren muss, dürfte unbestritten sein. Trotzdem staunte ich, als die Gemeinde in einer Medienmitteilung ein neues Schulhaus samt einer Einfachturnhalle ankündigte. Kostenpunkt gemäss Investitionsrechnung: rund 14 Millionen Franken!

Ich stelle mir die Frage, ob die Rüthner Bevölkerung bereit ist, diesen verhältnismässig hohen Betrag zu investieren. Zumal wir uns coronabedingt in einer herausfordernden Zeit befinden und damit rechnen müssen, dass die Steuereinnahmen sowohl bei natürlichen als auch bei juristischen Personen rückläufig sind, die Sozialkosten steigen werden und sich die Gemeinde nebst anderem an Mehrkosten für die finanzielle Unterstützung des öffentlichen Verkehrs beteiligen muss. Um nur wenige Beispiele zu nennen.

Die Juristin Simona Schawalder wills noch einmal wissen und kandidiert bei der Stichwahl um das Gemeindepräsidentinnenamt (Bild: zVg) Bild: zVg

Immerhin bedeuten die angedachten Bauten für die Schule und Turnhalle eine Belastung von mehr als zehn Steuerprozent. Ich erinnere: Vor gut einem Jahr hat das Stimmvolk den Kredit von 2,95 Millionen Franken für ein Clubhaus deutlich abgelehnt. Hauptargument waren die zu hohen Kosten. Weiter wurde damals von der Schule gesagt, dass kein zusätzlicher Raum für den Sport benötigt wird. Dies hat sich in der Zwischenzeit – innerhalb von knapp einem Jahr – nun verändert. Die Ausgangslage ist zugegebenermassen jetzt etwas anders. Zudem finde ich positiv, dass der Gemeinderat frühzeitig eine «Echogruppe» eingesetzt hat. Denn die Realisierung einer Lösung ist für die Schule und die Vereine dringend. Eine Abstimmungsvorlage darf kein weiteres Mal scheitern.

 Wäre es jetzt nicht an der Zeit der Bevölkerung mehr Informationen zu liefern und allenfalls Alternativen oder Varianten zu diesem für Rüthi «teuren» Projekt aufzuzeigen? Aufgrund von Gesprächen und Meinungen, die an mich herangetragen werden, ist alleine der Investitionsbetrag von über zehn Millionen Franken für viele Rüthnerinnen und Rüthner unvorstellbar. Den Puls möglichst breit zu spüren, ist jetzt wichtig. Ansonsten ist die Gefahr gross, dass die Vorlage an der Urne – wie das Clubhaus – Schiffsbruch erleidet. Dies wäre nicht nur für die aktiven Mitdenker und den Gemeinderat ein herber Dämpfer, sondern vor allem für unsere Schüler und die Vereine sehr bedauerlich.

Simona Schawalder
Kandidatin Gemeindepräsidium Rüthi

Anmerkung der Redaktion:

Wir behalten uns die Veröffentlichung der an die Redaktion übermittelten Leserbriefen vor. Eine mögliche Veröffentlichung erfolgt ohne jede inhaltliche Abänderung. Für den Inhalt und Wahrheitsgehalt der Leserbriefe ist ausschliesslich der Leserbriefschreiber verantwortlich.

red.
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