Ernstes Warnzeichen war ein Penalty

Je länger das Spiel dauerte, umso mehr fanden die Gäste ins Spiel. Erstes ernste Warnzeichen für Rheineck war ein Penalty für die Auer, nachdem Chiarello den anstürmenden Raoul Marino auflaufen liess. Doch Mario Zivic gab sich als Penaltyschütze zu lässig und versuchte es mit einem zentralen Kunstschüsschen, das Heimgoalie Cedric Tscherne noch ablenken konnte. Der Knackpunkt der attraktiven Partie: die Auer Sturmspitze Ricardas Baklanovas erzielte nach einem Solo aus stark nach Abseits riechender, ja gerade nach Abseits stinkender Position.

Rheineck blieb nicht fokussiert

Und jetzt begann wieder das, was Sportchef Michael Hausmann als «Mentalität, die nicht so ist, wie sie sein soll» bezeichnet hatte. Die Rheinecker hatten sich schlicht nicht im Griff, blieben nicht fokussiert, blieben nicht konzentriert, sondern haderten wieder mit dem Gegner und dem Schiedsrichter. Sogar Assistent-Coach Klainti Tsalekou ging mit schlechtem Beispiel voran und kassierte eine Gelbe wegen Reklamierens. Dadurch wurde der Hafner-Truppe ermöglicht, spielbestimmend zu werden. Was sich in der letzten Minute der ersten Halbzeit rächte. Der Ex-Rheinecker Raoul Marino fand eine Stellungslücke zwischen der Stapfenwiser Innenverteidigung, wo er ideal angespielt wurde und platziert das 2:1 erzielen konnte (45.).

Schwaches Nervenkostüm der heimischen Akteure

Und nur kurz nach Wiederanpfiff ging es im selben Ton weiter. Flanke von links, Schuss von Burhan Yilmaz, 3:1 Führung für den FC Au-Berneck 05 (49.). Immer stärker zeigte sich das schwache Nervenkostüm der heimischen Akteure. In einem keineswegs brutalen Spiel häuften sich die gelben Karten. Und Rheineck suchte den Anschlusstreffer. Der dann nach einer schön herausgespielten Aktion und einer Steilvorlage von Arian Thaqi durch Lendim Ibrahimi souverän erzielt wurde (88.). Naturgemäss wurde es bei diesem Spielstand kurz vor Schluss hektisch. Die Giger-Elf drängte auf den Ausgleich. Die Degernspieler konterten, wie in der Nachspielzeit, als Lendim Ibrahimi einem durchgebrochenen Auer hinterherhetzte und ihn unweit der Seitenlinie zu Fall brachte. Trotz dieser Position sah der Referee den Tatbestand des Torraubs verwirklicht und schickte Ibrahimi mit Rot vom Platz.

Gerangel vor Spielerbank

Nur Sekunden später kam es vor der Spielerbank zu einem Gerangel zwischen dem Auer Masseur Rolf Räth und Blendard Ibrahimi. Der ansonsten sehr ruhige Rheinecker Spieler hatte sich durch das Trash-Talking von Räth aus dem Konzept bringen lassen. Rudelbildung und mitten drin Co-Trainer Tsalekou, ohnehin schon mit Gelb vorbelastet, der die Streithähne trennen wollte. Und für diese Aktion die rote Karte erhielt. Räth wurde für seine verbalen Ausfälle mit Gelb belohnt. Endstand 2:3 Tore. Ein weiterer Schritt im Erfolgslauf des FC Au-Berneck. Gleichzeitig ein schwerer Schlag für den FC Rheineck, dessen Situation am Tabellenende immer verzweifelter wird.