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Altstätten
02.05.2025
02.05.2025 18:58 Uhr

Das Rheintal der Zukunft formen

Der Behördentag war äusserst gut besucht
Der Behördentag war äusserst gut besucht Bild: Gian Kaufmann
Am Rheintaler Behördentag vom zweiten Mai stand das Rheintsal im Rampenlicht. Wo steht man, wo will man hin und was läuft derzeit im Tal? Über 200 Besucher kamen, um die Antworten auf diese Frage zu finden.

«Vor zehn Jahren wurde der Verein St.Galler Rheintal gegründet», eröffnete Geschäftsleiterin Sabina Saggioro die Versammlung. «Sie können sich sicher noch erinnern, wie überall im Rheintal diese Buchstaben aufgetaucht sind.»

Reto Friedauer verabschiedet

In den zehn Jahren des Bestehens hat sich der Verein sehr gewandelt. Und eine grosse Wandlung wurde vor wenigen Wochen erst bekanntgegeben. «Unser langjähriger Präsident, Reto Friedauer, trat zurück und gab sein Amt an Ruedi Mattle, Stadtpräsident Altstätten, ab.»

Der Dank gehörte dabei nicht nur Friedauer, sondern auch den versammelten Zuhörern. Als Dank wurden am «Allpott»-Stand Stofftaschen mit Überraschungsinhalt verteilt. «Natürlich haben wir Reto bereits in der GV verabschiedet, allerdings möchten wir das vor Publikum noch einmal machen.»

Sabina Saggioro, Geschäftsleiterin Bild: Gian Kaufmann

Eine starke Gemeinschaft

Anschliessend hatte Ruedi Mattle, neuer Präsident des Vereins St.Galler Rheintal, das Wort. «Das Rheintal hat zwei Wahrnehmungen. Die Wahrnnehmung von aussen lässt sich dabei wie folgt beschreiben: Wir sind ein eigener Schlag Mensch, leben ländlich und provinziell. Wir als Rheintaler wissen natürlich, dass wir das nicht sind.»

So wurde besonders der gute Arbeitsmarkt hervorgehoben sowie die starke Gemeinschaft untereinander, die Freizeitangebote und die Wirtschaft, welche hier eine besondere Rolle spielt. Mittels diverser Kampagnen, darunter eine, in welcher im Rheintal Dinos gesichtet werden konnten sowie erst kürzlich ein Baumquartett, wird auf das Rheintal aufmerksam gemacht und gezeigt, was für ein toller Lebens- und Arbeitsort diese St.Galler Region doch ist.

Ruedi Mattle, Präsident Verein St.Galler Rheintal, Altstätter Stadtpräsident Bild: Gian Kaufmann

Und was läuft im Rheintal?

Die Integration ist ein Dauerbrenner-Thema. «Wir haben einen grossen Anteil an Einwohnern mit einem Migrationshintergrund. Im vergangenen Jahr haben wir über 22'000 Beratungen durchgeführt. In diesen wird den Einwohnern durch eine Person aus der eigenen Kultur vermittelt, wie die Schweiz funktioniert, was wir für ein soziales System haben, wie man Steuern ausfüllt, etc.»

Des Weiteren gab es auch fast 300 Durchführungen von «Schenk mir eine Geschichte». «Das ist quasi eine Märchenstunde in der eigenen Muttersprache. Denn wer seine Muttersprache nicht kann, der kann auch kein Deutsch lernen.» Und auch die Frauen- und Männertreffs waren mit 710 Teilnahmen gut besucht.

Ein weiteres Dauerthema im Rheintal ist der Rassismus. «Daher wurden im gessamten Kanton die Aktionstage gegen Rassismus durchgeführt. Es gab eine Podiumsdiskussion, es wurden Kinofilme gezeigt sowie Kurse gegeben. Rassismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz.»

Was hält die Zukunft bereit?

Auch über das Agglomerationsprogramm des Bundes wurden ein paar Worte verloren. «Mit dem Agglomerationsprogramm unterstützt der Bund Verkehrsprojekte in den Städten und Agglomerationen mit finanziellen Beiträgen.» Im Agglomerationsprogramm fünf wurden Projekte rund um die Aufwertung und die Sicherheit im Strassenraum sowie Vorhaben im Bereich Fuss- und Veloverkehr und der Strassenkapazität eingegeben.

Für das Agglomerationsprogramm sechs konnte ausserdem bereits ein Ausblick gegeben werden. «Die Stadt Feldkirch wird dabei eine zentrale Rolle spielen. Sie ist auf der einen Seite sehr gross und auf der anderen Seite liegt sie genau in der Mitte der Zonen Rheintal und Werdenberg und Fürstentum Liechtenstein.» Daher wird der österreichischen Stadt in der Zukunft eine wichtige Rolle angerechnet. Wie diese aussieht, wurde der Öffentlichkeit aber noch nicht verraten.

«In enger Vernetzung von Politik und Wirtschaft entwickeln wir die Region St.Galler Rheintal zu einem der attraktivsten Wirtschafts-, Wohn- und Lebensräume der Schweiz.»

Radlos durch den Tag

Anschliessend war es Zeit für ein locker-flockiges Kabarett der besonderen Art. Monika Romer ist radlos. Nein, das ist kein Schreibfehler. Denn sie hat (noch) ein Rad. Mit einer Mischung aus Gesang und Kabarett entführte sie die Zuhörer auf eine Reise quer durch die Schweiz und Italien. Dabei geht alles schief, was nur schief gehen kann.

Es ist eigentlich alles okay, auch wenns bergab geht. Als Romer dann aber der Kaffee ausgeht, bricht eine Welt zusammen. Fortan geht es nicht mehr um eine Reise, sondern um die Jagd nach einem Kaffee, um genug Kraft für einen Kaffee zu haben.

Monika Romer Bild: Gian Kaufmann

Oh heiliger Kaffeegott…

Die Jagd nach Kaffee führt die Velofahrerin sodann unter anderem zu einem in einem Tal versteckten Kraftort. Nachdem sie unterwegs verschifft wurde, beinahe einen Unfall baute und zu allem Elend hin keinen Kaffee gefunden hatte, muss sie in Ermangelung an Alternativen an einem Kraftort anklopfen und nach einem Kaffee fragen. Mit offenen Armen empfangen wird sie allerdings nicht.

Nicht einmal der Kaffeegott, zu dem sie betet, kann ihr helfen. Was für ein Dilemma. Gespickt mit musikalischen Einlagen, jeder Menge Humor und einer Prise Menschlichkeit wurde die Reise sodann fortgesetzt. Ob sie es letztendlich geschafft hat? Das wissen nur die Rhema-Besucher…

Fabian Alexander Meyer