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Leserbrief
St. Margrethen
02.04.2025
09.04.2025 16:18 Uhr

«Es brennt – Wo bleiben sie denn?»

Feuerwehr St.Margrethen
Feuerwehr St.Margrethen Bild: zVg
Leser Marcel Toeltl schreibt in seinem Leserbrief, weshalb er den geplanten Beitritt zum Feuerwehr Zweckverband nicht unterstützt.

Wieder soll ein Zweckverband gegründet werden. Diesmal mit den Feuerwehren Berneck-Au-Heerbrugg, Mittelrheintal und St.Margrethen. Konkret soll dann das Hauptdepot in Heerbrugg, zwischen Lidl und der SFS, entstehen. Wer die Verkehrssituation beim Kreisel in Au täglich erlebt, weiss wie es da zu und her geht an den Hauptverkehrszeiten.

Und nun stelle man sich vor, es ist 17 Uhr und ein dringender Feuerwehreinsatz in St.Margrethen ist nötig. Wie kommen dann die Feuerwehrfahrzeuge in kurzer Zeit zu uns ins Dorf, wenn der Verkehr rund um den Kreisel extrem zähflüssig läuft? Der kürzeste Weg geht schon mal nicht. Und ein Umweg über Heerbrugg und Berneck, hin zum Kreisel, macht auch keinen Sinn. 

Auch die Autobahneinfahrt bei Widnau/Diepoldsau ist keine Option.

Vielleicht bekommt die Feuerwehr dafür einen neuen Tunnel, welcher unter dem SFS Gelände hindurch, direkt auf die Autobahn führt? Wer weiss. Aber da die Zeit bis zum Einsatzort massgebend ist, müsste wohl in St.Margrethen eine Organisation vor Ort sein, wie es bereits heute schon der Fall ist.

Was brächte uns dann dieser Zweckverband Feuerwehr unteres Rheintal ausser hohen zusätzlichen Kosten? Was nützen top ausgebildete Berufsfeuerwehrleute, wenn sie den Einsatzort zu spät erreichen?

Zudem sind die Personalkosten für festangestellte Mitarbeiter viel höher, als die fürs 2025 budgetierten 180’000 Franken für Sold, Einsatzentschädigungen und Pikett der Milizfeuerwehr St.Margrethen. 

Für das neue Depot wird mit 15 Millionen Franken gerechnet, während die Aussendepots im Eigentum der Gemeinden bleiben.

Sie werden jedoch vom Zweckverband gemietet, was wiederum den teilnehmenden Gemeinden in Rechnung gestellt werden soll. Der Gemeindepräsident von St.Margrethen hat eine düstere Zukunft zur Finanzlage aufgezeigt – darum wurde kürzlich eine Steuererhöhung von 7% durch die Bürger angenommen.

Es wäre deshalb weise, dem Beitritt zum Zweckverband Feuerwehr nicht zuzustimmen. Auch, weil die zukünftige finanzielle Belastung an die Gemeinde nicht bekannt ist. Wir haben bereits Erfahrung mit Zweckverbänden. Wenn diese bestimmen, darf die Gemeinde zahlen. 

Marcel Toeltl, St.Margrethen

Die in Leserbriefen geäusserten Meinungen und Ansichten müssen nicht mit jenen der Redaktion übereinstimmen. Wir behalten uns vor, Leserbriefe zu kürzen, insofern sie dadurch inhaltlich nicht verändert werden. Für den Inhalt von Leserbriefen haftet der Autor des Schreibens.

Redaktion rheintal24

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