Home Region Rheintal Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Heerbrugg
09.02.2025
09.02.2025 16:48 Uhr

Aus für SFS-Windrad: Mindestabstandsinitiative ultra knapp angenommen

Bild: Archiv
Die Mindestabstandsinitiative rund um das SFS-Windrad wurde angenommen. Mit extrem knappem Resultat von vier Stimmen Unterschied.

Die Stimmbürger haben die Initiative «Ja zum Mindestabstand» angenommen. Das Komitee Energiezukunft-Rheintal bedauert diesen Entscheid sehr.

Die Zahlen: Ja: 1044 (50.10 %), Nein: 1040 (49.90 %)

Dieses JA bedeutet – vorerst – ein Nein zum Windkraftprojekt der SFS Group. Man erachtet dies als eine verpasste Chance – sowohl für die SFS als auch für die Region. Man hätte die Chance gehabt, als Pioniere einen entscheidenden Schritt in Richtung sauberere Energie und Dekarbonisierung zu machen.

Hoffnung stirbt zuletzt

Vor zehn Jahren sei ein Tesla ein Exot auf der Strasse gewesen; heute gehören Elektroautos zum normalen Strassenbild. Das werde mit der Windtechnologie genauso sein. Man hoffe sehr, dass die SFS Group weiterhin den Nachhaltigkeitspfad in Sachen Energiegewinnung weiter geht.

Man werde sie dabei auch in Zukunft unterstützen. Gleichzeitig hofft man, dass der Kanton St.Gallen die Windenergie weiterhin unterstützt. Vielleicht werde sich auch die Rechtslage einmal ändern – der St.Galler Kantonsrat habe sich ja klar gegen einen Mindestabstand ausgesprochen.

Jens Breu Bild: SFS Group

Statement SFS

An der Abstimmung vom 9. Februar 2025 in der Gemeinde Au - Heerbrugg wurde die Initiative angenommen, die einen Mindestabstand von Windenergieanlagen forderte. Den vorgeschriebenen Mindestabstand von 500 m kann die SFS Group am geplanten Standort in Heerbrugg nicht einhalten, weshalb sie das Projekt RhintlWind einstellt.

SFS bedankt sich bei allen Interessierten für den intensiven Dialog im Vorfeld der Abstimmung. Die Stimmbevölkerung der Gemeinde Au - Heerbrugg hat bei einer Stimmbeteiligung von 48.59 % die Volksinitiative mit 50.1 % Ja-Stimmen angenommen. Das richtungsweisende Abstimmungsresultat verunmöglicht die Fortsetzung des Projekts RhintlWind.

«Wir nehmen das äusserst knappe Resultat mit Bedauern zur Kenntnis und möchten uns für den intensiven Dialog mit allen Interessierten in den letzten Jahren bedanken», sagt Jens Breu, CEO der SFS Group. Die

 vergangenen Informationsveranstaltungen waren geprägt durch teils emotional geführte Diskussionen. Dennoch zeigte der Austausch mit der Bevölkerung, dass das Projekt über die betroffene Gemeinde hinausbewegte und viel Unterstützung fand. Neben der Standortgemeinde Au, dem Verein St.Galler Rheintal, dem Arbeitgeberverband und zahlreichen engagierten Personen unterstützte auch die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz das Projekt.

Projekt wird eingestellt

Die SFS Group kann das Projekt unter den gegebenen Umständen nicht weiterverfolgen. Angesichts der drohenden Stromlücke wird der Ausbau von erneuerbaren Energiequellen die Schweiz weiterhin beschäftigen. SFS ist überzeugt, dass industrieintegrierte Windenergieanlagen zur dezentralen Energieerzeugung direkt am Verbrauchsort Teil der Energiezukunft sind.

Sollte sich die Rechtslage in Zukunft ändern, wird SFS erneut den Dialog mit der Bevölkerung suchen.

Erneuerbare Energien im Fokus

Mit dem Projekt RhintlWind wollte die SFS Group ihre Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft wahrnehmen sowie einen Beitrag zur regionalen Energiesicherheit und -unabhängigkeit leisten. Die geplante Windenergieanlage hätte den Anteil an selbst produziertem Strom um rund 10% gesteigert.

Es werde nun eine grosse Herausforderung, das selbstgesteckte Ziel zu erreichen, 30 % des Stromverbrauchs in der Schweiz selbst herzustellen.

«Nachhaltigkeit ist für uns kein leeres Versprechen, sondern Teil unserer DNA. Wir werden uns weiterhin mit voller Kraft für den Klimaschutz und den Ausbau der erneuerbaren Energien einsetzen», sagt Jens Breu.

pd/fam