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Leserbrief
Au
25.01.2025
27.01.2025 13:17 Uhr

«Au-Heerbrugg verliert an Attraktivität»

Bild: shutterstock.com
Der Gründer der IG Gegenwind Au-Heerbrugg, Manuel Cadonau, zählt in einem Leserbrief noch einmal seine Argumente für die Einführung eines Mindestabstands von Windkraftwerken zu Wohngebieten auf.

Folgender unverändert abgedruckter Leserbrief hat uns von Manuel Cadonau, dem Gründer der IG Gegenwind Au-Heerbrugg erreicht.

«Sollte die Mindestabstands-Initiative abgelehnt werden, verliert Au-Heerbrugg massiv an Attraktivität. Die Folge: Abwanderung von Menschen, sinkende Steuereinnahmen, steigender Steuerfuss und eine gesenkte Lebensqualität – und das alles für ein ineffizientes Windrad, das einzig einer Firma nutzt, die den Strom nur für sich selbst beansprucht.

Die oft geäusserte Behauptung, das Windrad sichere den Wirtschaftsstandort, ist absurd. Ein einzelnes Windrad kann den Standort eines erfolgreichen Unternehmens wie der SFS-Group nicht gefährden. Zum Vergleich: Die geplante jährliche Windstromproduktion von rund 1 Million Franken steht im Verhältnis zu einem Umsatz von 3,09 Milliarden und einem Gewinn von 268 Millionen der SFS-Group (GB2023).

Die Aussage, „das Volk habe ‚ja’ zur Energiewende gesagt“, ist irreführend. Das Volk hat nicht für Windkraftanlagen an ungeeigneten Standorten oder mitten in Wohngebieten gestimmt. Es hat für geeignete Windkraftparks gestimmt, nicht für Einzelanlagen, die nur den Profit einer Firma sichern und den Bürgern massive Nachteile bringen.

Die Auswirkungen auf die Anwohner sind gravierend: Der Wertverlust von Grundstücken kann in 300 Metern Entfernung bis zu 25% betragen (HEV W‘thur). Der Gesamtwertverlust könnte in den oberen zweistelligen Millionenbereich gehen.

Das geplante Windrad ist das grösste der Schweiz, nicht weil es sinnvoll ist, sondern weil der Standort extrem windschwach ist. Die gemessene durchschnittliche Windgeschwindigkeit liegt gerade einmal bei 3,6 m/s auf 99 Meter Höhe und hochgerechnet auf 4,07 m/s in 145 Metern. Das ist miserabel. Damit verstösst der Kanton sogar gegen seine eigenen Vorgaben, die mindestens 4,5 m/s fordern.

Dieses Windrad ist ineffizient und unwirtschaftlich. Zudem wird es näher an Wohnsiedlungen gebaut als jedes andere Windrad in der Schweiz, was einen enormen Eingriff in die Lebensqualität der Anwohner darstellt.

Effizient und wirtschaftlich wird Windkraft erst ab einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von mindestens 8,5 m/s Mittelwind. Ab diesem Wert erreichen moderne Anlagen wenigstens 50% ihrer Kapazität (brutto) und beginnen überhaupt erst, einen Sinn zu machen.

Stimmen Sie am 9. Februar JA für den Mindestabstand und schützen Sie unsere Gemeinde als lebenswerten Raum für Mensch und Tier, bevor es irreversible Folgen hat.»

Manuel Cadonau 

Gründer IG-Gegenwind Au-Heerbrugg

 

Die in Leserbriefen geäusserten Meinungen und Ansichten müssen nicht mit jenen der Redaktion übereinstimmen. Wir behalten uns vor, Leserbriefe zu kürzen, insofern sie dadurch inhaltlich nicht verändert werden. Für den Inhalt von Leserbriefen haftet der Autor des Schreibens.

Redaktion rheintal24

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