Home Region Rheintal Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Heerbrugg
16.01.2025
16.01.2025 17:35 Uhr

41'000 Menschen, zwölf Milliarden Franken und eine Feuerwehr

Christian Sepin (Gemeinedepräsident Au), Christoph Kempter (Präsident Ortsgemeinde Au), Urs Lüchinger (Gemeindepräsident Balgach), Bruno Seelos (Gemeindepräsident Widnau), Shaleen Mastroberardino (Gemeindepräsidentin Berneck), Reto Friedauer (Gemeindepräsident St.Margrethen), Ralph Lehner (Gemeindepräsident Diepoldsau)
Christian Sepin (Gemeinedepräsident Au), Christoph Kempter (Präsident Ortsgemeinde Au), Urs Lüchinger (Gemeindepräsident Balgach), Bruno Seelos (Gemeindepräsident Widnau), Shaleen Mastroberardino (Gemeindepräsidentin Berneck), Reto Friedauer (Gemeindepräsident St.Margrethen), Ralph Lehner (Gemeindepräsident Diepoldsau) Bild: Fabian Alexander Meyer
Die Feuerwehr im Rheintal sieht sich mit sich stetig verändernden Herausforderungen konfrontiert. Um diesen auch in Zukunft begegnen zu können, soll ein Zweckverband gegründet werden.

Auf den ersten Januar 2026 sollen die drei Feuerwehren Berneck-Au-Heerbrugg, Mittelrheintal und St.Margrethen zum Zweckverband Feuerwehr Unteres Rheintal zusammengeschlossen werden. Die Verantwortlichen Bruno Seelos und Reto Friedauer luden im Vorfeld am 16. Januar 2025 zu einer Medienorientierung.

Neue Herausforderungen

Bruno Seelos (Gemeindepräsident Widnau) und Reto Friedauer (Gemeindepräsident St. Margrethen) haben das Projekt nach dem Ausscheiden von Silvia Troxler übernommen.

Friedauer erklärt die Beweggründe für den Zweckverband. «Es gibt anstehende Investitionen, die Aufgabengebiete wachsen, die Anforderungen sind höher.» Insbesondere Themen wie der Klimawandel, die Gravitation und der sich immer stärker verdichtende Raum stellen die Feuerwehr vor Herausforderungen.

«Bereits jetzt ist die Feuerwehr für ein Gebiet von rund 40 Quadratkilometern zuständig. Hier leben rund 41'000 Menschen und der Gebäudeversicherungsneuwert beläuft sich auf zwölf Milliarden Franken.»

Daher braucht es…

«…eine starke Feuerwehr mit zukunftsfähigen Strukturen.» Die Situation derzeit ist nicht einfach. Das Milizsystem ist unter Druck. Zur Eruierung einer Lösung wurden vier Arbeitsgruppen in den Bereichen Ausbildung, Einsatz, Material & Fahrzeuge und dem Kommando gebildet.

Behandelt wurde unter anderem das Thema Risiken und welche Art davon für das Rheintal am realistischsten ist. Konkret: «Natürlich Hochwasser. Aber auch Notfälle mit Chemie, Verkehrsstaus, Hangrutsche, etc. sind realistisch.»

Hier soll das neue Depot entstehen Bild: Fabian Alexander Meyer

Die Kräfte bündeln

Damit man bestens gewappnet ist, sieht das Konzept vor, die derzeit überall im Rheintal verteilten Depots der Feuerwehr zu konzentrieren. Konkret soll in Heerbrugg zwischen dem Lidl und der SFS das Hauptdepot entstehen. Daneben gibt es zwei weitere Depots, je eins in Diepoldsau und St.Margrethen. 

«Die übrigen Depots werden noch weitergeführt, aber mittelfristig den entsprechenden Gemeinden zur Umnutzung übergeben.» Derzeit sieht die Situation so aus, dass die Ausbaustandards unterschiedlich sind, die Depots teilweise in Wohngebieten stehen und nicht alle sanitären Anlagen gendergerecht sind.

Mir der Zusammenlegung und einem geplanten Neubau in Heerbrugg soll die Feuerwehr auch in Zukunft bestens gewappnet sein und Herausforderungen begegnen können. Immer im Zentrum: Die Sicherheit der Menschen.

Und was kostet der Spass?

Effektive Zahlen können noch nicht genannt werden. «Jedoch rechnen wir für das neue Depot mit Baukosten von bis zu 15 Millionen Franken. Der Feuerwehrverband hat das Eigentum am Hauptdepot, die Aussendepots bleiben im Eigentum der Gemeinde und werden gemietet. Angestrebt wird eine Mischung aus Milizfeuerwehr und fest angestellten Mitarbeitern.

Die Vorteile: Es ist kosteneffizient, die Qualität der Ausbildung steigt, Milizaufgaben können teilweise an fest angestellte Mitarbeiter übergeben werden, etc. 

Straffer Zeitplan

Die Verantwortlichen wollen Nägel mit Köpfen machen. So soll das Depot bis 2030 stehen. Und auch sonst ist der Zeitplan sehr strikt. Die Stimmbürger von Balgach, Berneck, Diepoldsau und Widnau stimmen an den Bürgerversammlungen ab. In Au und St.Margrethen gehts an die Urne.

Angenommen, der Verband kommt zustande, so wird dieser bis zum ersten Januar 2026 umgesetzt. Wie immer hat aber die Bürgerschaft das letzte Wort.

Fabian Alexander Meyer