Erstaunlich, was da die Verantwortlichen vom Gemüsezentrum Fahrmaadhof in den letzten Jahren auf die Beine gestellt haben. Ein völlig neues Rüst-, Sortier-, Wasch- und Lagercenter. Ein Betrieb, in dem das von rund sechzig Betrieben von Au bis Buchs angelieferte Gemüse verarbeitet und zum Verkauf über die Grosshändler bereit gemacht wird. Im Schnitt sind es etwa zwanzig Tonnen pro Arbeitstag, die die grosszügigen Hallen an der Werkstrasse in Diepoldsau durchlaufen.
Mit viel Gemüse ins neue Politjahr


Geschichte des Unternehmens
Simon Lässer, Geschäftsführer der Fahrmaadhof AG zeigte sich stolz auf den Neubau und kam kurz auf die Geschichte des Unternehmens zurück. «Der Betrieb wurde 1991 von Stefan und Brigitte Britschgi gegründet. Und immer wieder an verschiedenen Standorten erweitert. Seit 2016 haben wir ein Neubauprojekt verfolgt, das 2024 endlich realisiert werden konnte. In diesem Jahr werden wir noch mit der Reorganisation beschäftigt sein.» Vier Anläufe und ebenso viele Standorte wurden benötigt, bis nach Petitionen, Protesten und Unterschriftensammlungen endlich an der Diepoldsauer Werkstrasse das neue Gebäude, wiewohl noch nicht ganz fertig, in Betrieb genommen werden konnte.

Simon Lässer selbst, Firmendoyen Stefan Britschgi, Anbauleiter Daniel Britschgi und ProVerda-Geschäftsleiter Fabian Tobler führten die rund einhundert Gäste der FDP-Neujahrsbegrüssung durch die neuen heiligen Hallen. Und diese Gäste staunten nicht schlecht, was für ein Aufwand da getrieben wurde. Damit das frisch angelieferte Gemüse möglichst rasch und möglichst hygienisch umgeschlagen und verpackt an Kunden und Grossverteiler ausgeliefert werden kann.
Küchenfertig vorbereitete Produkte
Wobei das Sortiment von Bohnen über Karotten, Zuccetti, Kohl und Zuckermais bis zu Erd- und Heidelbeeren reicht. Und jetzt in der kalten Jahreszeit sind es besonders Wintergemüse wie Randen, Zwiebeln und etwa Sellerie, die die Verarbeitungs- und Packgeräte durchlaufen. Und unter dem Namen und der neuen Firmenstruktur der ProVerda AG konzentriert man sich auch auf küchenfertig vorbereitete Produkte, wie etwa geschälte und geschnittene Zwiebeln für die Gastronomie.

«Die Fahrmaadhof AG beschäftigt je nach Saison zwischen 50 und 100 Mitarbeiter» informierte Simon Lässer. Die zahlreich anwesenden Gemeindepräsidenten und Mandatare der FDP Rheintal nahmen dies höchst interessiert zur Kenntnis und staunten über das modernst gestaltete und ausgestattete Firmengebäude.


Von der Erzeugung bis zum Kunden
Ein weiterer Programmpunkt war ein Vortrag durch Samuel Bauert, des Leiters der Supermarkt Migros Ostschweiz, der unter dem Titel «Vertrieb als Teil der Wertschöpfungskette» stand. Und in dem Bauert den Weg der Produkte von der Erzeugung bis zum Kunden beschrieb. Dazu gab es höchst bemerkenswerte Zahlen über die Migros-Genossenschaft Ostschweiz zu hören: «Wir beschäftigen in insgesamt 118 Läden derzeit 4`352 Mitarbeitende, darunter 70.2 Prozent Frauen, und machen einen Umsatz von 2,008 Milliarden Franken.»

Doch keine Neujahrsbegrüssung einer Partei ohne politischen Anspruch. So auch am Freitagabend im Fahrmaadhof. Peter Nüesch, Präsident der FDP Rheintal, durfte als Gastredner auch Raphael Frei, Kantonsrat und Präsident der FDP St.Gallen, begrüssen. Dieser bekannte freimütig: «Es ist schwierig, sich heutzutage mit unseren klassischen Werten zu präsentieren, sie sind nicht das, was aktuell gefragt ist. Aber dafür sind wir personell bestens aufgestellt.» Es müsse das Ziel der FDP sein, neue, jüngere, Mitglieder zu werben. Und die eigene DNA zu stärken. «Für was steht unsere Partei? Für Freiheit und Selbstverantwortung!» Für zentrale Themen wie liberaler Öffnungszeiten und Staatsfinanzen brauche man den Freisinn.

Die coole Seite der Partei
Ins selbe Horn stiess auch Peter Nüesch in seiner Neujahrsansprache. «Es ist ganz wichtig, die Bevölkerung und vor allem die junge Generation wieder für die Interessen der Politik zu begeistern. Die historische Entwicklung zeigt, dass die Parteizugehörigkeit seit der Entstehung der modernen Schweiz immer eine wichtige Rolle gespielt hat, aber in kürzester Vergangenheit vorallem auf lokaler Ebene an Bedeutung verloren hat, wir sehen es als wichtige Aufgabe unsere Regionalpartei wieder die Wichtigkeit der Politik der jüngeren Generation aufzuzeigen und auch Vorteile der Parteimitgliedschaft aufzuzeigen, da freut es mich, dass wir mittlerweile einen verjüngten Vorstand haben und motiviert sind, aufzuzeigen, wie wichtig die Parteiarbeit ist und die Mitgliedschaft in der Partei auch eine «coole» Seite haben kann.»
Nach den offiziellen Programmteilen blieben die FDP-ler noch lange beisammen, um sich austauschen zu können. So etwa die Gemeindepräsidenten Rolf Huber, Bruno Seelos, Urs Müller, Shaleen Mastroberardino oder die früheren Gemeindechefs Roland Wälter und Andreas Eggenberger. Mit dabei natürlich auch Kantonsrat Alexander Bartl und viele andere.