Reto Friedauer, Gemeindepräsident St.Margrethen, ist wütend. Grund für den Ärger ist ein Hallenturnier des FC St.Margrethen, welches teilweise aus dem Ruder gelaufen ist. Gestern haben wir darüber berichtet, dass die Gemeinde den lokalen Fussballern ein Hausverbot in der Rheinauhalle auferlegt hat.
Warum?
Wie aus der entsprechenden Amtsanzeige hervorgeht, wurden nach einem Turnierwochenende zahlreiche Beschädigungen an der Halle, Verschmutzungen auf dem Fussboden und Abfall festgestellt. Für Friedauer ist jetzt das Ende der Geduld erreicht. «Die Schadensumme ist noch nicht genau ermittelt, ich rechne aber mit Kosten von bis zu 10'000 Franken.»
Blechen muss jetzt der Verein – und auch ein bestimmter Verursacher, der dem Gemeindepräsidenten bekannt ist. FC-Präsident Fredi Britt führt in seiner Stellungnahme aus, dass allenfalls «die Summe anderer Fälle in der Vergangenheit» zu dieser Anzeige geführt haben könnte. Friedauer stimmt ein: «Das kann ich bestätigen. Das Ausmass des Schadens hat aber alles Bisherige übertroffen.»
Nicht das erste Mal?
Ja. Der Verein wirkt auch auf Aussenstehende sehr chaotisch. Man darf aber nicht vergessen, welche integrative Aufgaben von ebendiesem Verein innerhalb des Dorfes übernommen werden. Doch das scheint nur ein Tropfen auf dem heissen Stein zu sein. «Während meiner bald 16-jährigen Amtszeit haben wir mehrfach Gespräche mit FC-Delegationen geführt über unsachgemässe Nutzung unserer Infrastrukturen.» Jetzt sei genug geredet und es müsse gehandelt werden. «Und noch dies: Zur Integration gehört auch Wertevermittlung, wie z.B. der respektvolle Umgang mit fremdem Eigentum.» Werte, die, so scheint es, bei der Benützung der Halle sträflich vernachlässigt wurden», so Friedauer weiter.
Auch was die Rolle des FC im Dorf angeht, hat der Gemeindepräsident eine klare Meinung: «Vor wenigen Jahren wurden Jugendbeiträge mit dem FC diskutiert. Diese seien vom Erhalt des Labels «Sportvereint» abhängig gemacht worden. Einen Zertifizierungsnachweis habe ich bis heute nicht erhalten. Folglich wurden auch keine Beiträge gesprochen. Juniorenturniere wurden jedoch immer mit Sponsoring- und Werbebeiträgen der Gemeinde unterstützt.»
Wie geht es jetzt weiter?
Die Schlüssel des FC wurden deaktiviert und die Halle kann sicher bis Ende Januar nicht betreten werden. Ausserdem müssen die Verantwortlichen bei der Gemeinde antanzen und ein umfassendes Nutzungs-, Aufsichts- und Kontrollkonzept vorzulegen. Ultimatum: Bis Ende Jahr. An der Sitzung des Gemeinderats am 20. Januar wird dieses besprochen.