Das ganze Dorf, kantonsweit bekannt durch den niedrigsten Steuersatz überhaupt, fieberte dieser Wahlentscheidung zwischen der parteifreien Gemeindepräsidentin Silvia Troxler und dem FDP-Herausforderer Reto Schmidheiny entgegen. Balgach, im restlichen Rheintal sonst eher als betuliche Gemeinde wahrgenommen, hatte sich in den letzten Wochen zum Epizentrum der heutigen Gemeindeerneuerungswahlen entwickelt. Wie aus dem Nichts wurde der vermeintlich unumstrittenen und bereits seit acht Jahren im Amt befindlichen Gemeindechefin Troxler von Gemeinderatsmitgliedern aus FDP und SVP vorgeworfen, zu wenig zu kommunizieren, wichtige Projekte zu langsam voranzutreiben, kurz, zu viel zu verwalten und zu wenig zu gestalten. Und flugs war mit Reto Schmidheiny ein Präsidentschaftskandidat aus dem Ärmel gezaubert, der seit Monaten gegen seine Konkurrentin opponierte.
Silvia Troxler klar im Amt bestätigt
Der Gemeindepräsidentin das Vertrauen geschenkt
Nun ist die Entscheidung gefallen. Deutlicher als erwartet haben die Balgacher ihrer Gemeindepräsidentin erneut das Vertrauen geschenkt. Denn von 1787 gültigen Stimmen und bei einem absoluten Mehr von 894 erhielt Silvia Troxler 1078 Stimmen. Ihr Gegenkandidat Reto Schmidheiny erzielte ein ehrenvolles Ergebnis von 750 Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag mit 60,40 % angesichts des vorgegangenen Wahlgetöses wohl ein wenig unter den Erwartungen.
Die Neuen setzten sich durch
Für die sechs Sitze im Balgacher Gemeinderat hatten sich neun Kandidaten beworben. Die Bisherigen Urs Lüchinger (CVP), Bruno Frei (CVP), Martin Ammann (FDP) und Nigg Weber (CVP) setzten sich problemlos durch. Überraschend erhielt der Bisherige Veith Zäch nicht genug Stimmen, sondern wurde von den neu antretenden Kandidaten Julia Ritz (SP), und dem parteilosen Benjamin Gerber überholt. Ebenfalls mit ihrer Kandidatur gescheitert sind Christoph Rütsche (FDP) und Dirc Marti (SVP).