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Altstätten
08.11.2024

Moderate Energiepreiserhöhung bei Fernheizung Breite AG

Mit etwelchem Verhandlungsgeschick ist es dem Verwaltungsrat mit William Canal, Präsident Erich Schmidheiny und Christoph Hanselmann (v.l.n.r.) gelungen, mit den Rhoden neue Lieferverträge abzuschliessen.
Mit etwelchem Verhandlungsgeschick ist es dem Verwaltungsrat mit William Canal, Präsident Erich Schmidheiny und Christoph Hanselmann (v.l.n.r.) gelungen, mit den Rhoden neue Lieferverträge abzuschliessen. Bild: René Jann
Am Donnerstagabend, 7. November 2024 hiess Präsident Erich Schmidheiny die Aktionärsfamilie der Fernheizung Breite AG im Museum Prestegg zur ordentlichen Generalversammlung willkommen. Dabei wurde unter anderem über die Energiepreise für 2025 beraten.

Die einleitenden Worte des Präsidenten galten einem kurzen Rück- und Ausblick. So sei ob dem grossen Witterungseinfluss der Wärmebezug gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Prozent auf 4812 MWh zurückgegangen. Einmal mehr habe das Team der Altstätter Forstgemeinschaft mit Betriebsleiter Hanspeter Meier dankenswerterweise während 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche den Betrieb der Fernheizung sichergestellt.

Preisaufschlag als Teil der Existenzgrundlage der Rhoden

Wichtige Diskussionen habe es gleich nach der letzten GV gegeben, als seitens der Rhoden der Liefervertrag für die Hackschnitzel gekündigt worden sei, um einen höheren Verkaufspreis zu erwirken. Nach zähen Verhandlungen habe man sich für 2024 auf einen Aufschlag um einen Franken je Kubikmeter auf 28 Franken geeinigt.

Für 2025 soll der Kubikmeterpreis auf 29 Franken angehoben werden. Der neu ausgehandelte Vertrag gelte bis 2026. Seitens der Rhoden und deren Waldbesitzer rechtfertigten Simon Eugster (Rhode Lüchingen) und Ivo Ritter (Rhode Kornberg) den Preisaufschlag der Hackschnitzellieferanten als Teil ihrer Existenzgrundlage, wonach die Versammlung mit wenigen Enthaltungen der Erhöhung des Energiepreises für das Jahr 2025 um 0,5 Rappen je kWh auf 14,5 Rappen je kWh zustimmte.

Bild: René Jann

Solide Finanzbasis

Wie Schmidheiny mit Blick in die Jahresrechnung festhielt, ist die Liquidität der Fernheizung Breite AG gesichert. Auf den Sachanlagen konnten insgesamt 124'000 Franken Abschreibungen und für die geplante Leitungsumlegung im Kratz eine Rückstellung von 40'000 Franken getätigt werden.

Die Hypothek wurde im vertraglich festgelegten Rahmen mit 60'000 Franken sowie zusätzlich mit 100'000 Franken amortisiert. Damit beläuft sich die Hypothek per Bilanzstichtag noch auf 55'000 Fr. Wie im Budget 2024/25 vorgesehen ist, soll die Hypothek der Heizungssanierung von 2018 vollumfänglich amortisiert werden.

Die Jahresrechnung schliesst mit einem Gewinn von 8'038 Franken ab. Der Generalversammlung stand ein Bilanzgewinn von 46'954 Franken zur Verfügung. Gemäss Antrag des Verwaltungsrates hiess die Versammlung einstimmig die Zuweisung von 5000 Franken an die gesetzliche Gewinnreserve sowie den Vortrag von 41'954 Franken auf neue Rechnung gut.

Bild: René Jann

Nachfrage stabilisiert

Gemäss Schmidheinys Ausblick hat sich die Anschluss-Nachfrage stabilisiert. Trotzdem habe man einen Neuanschluss realisieren können. Die Stadt Altstätten habe mit ihrem Energiekonzept keine Erwartungshaltung gegenüber der Fernheizung Breite AG. Ein Ausbau sei zwar wünschenswert, aber nur dort, wo der Preis interessant sei. Unterstützung wäre nur zu erwarten, wenn ein erheblicher allgemeiner Nutzen bestehe.

Die Strategie des Verwaltungsrates sehe vor, die Erneuerung des bestehenden Netzes voranzutreiben und dieses wenn möglich mit grösserem Querschnitt zu optimieren. Darob gelte es jedoch zu beachten, dass bei allfälligem Kälteeinbruch stets genügend Leistung vorhanden sei. Mit einbeziehen müsste man auch die Möglichkeit, etwa im Stadtgebiet durch Kellerverbindungen, wie am Kirchplatz geschehen, mehr Anschlüsse zu ermöglichen.

In Planung stehe zurzeit auch die Automatisierung des Zählerwesens sowie eine Leitungsumlegung im Kratz, für die mit einem Kostenaufwand von rund 100'000 Franken gerechnet werde. Nach der Entlastung des Verwaltungsrates stand der Weg in die Museumsremise offen, wo der traditionelle Dividenden-Znacht bereitstand.

René Jann/rheintal24