Home Region Rheintal Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Montlingen
03.11.2024
03.11.2024 13:06 Uhr

Von Pulver, Blei und Handrohren

Nach dem scharfen Schuss...
Nach dem scharfen Schuss... Bild: pd/WiW
Am letzten Wochenende luden die Feldschützen Montlingen zum traditionellen Herbstausflug. Nach der Besammlung fuhren die gwundrigen Mitglieder in den Hädler nach Altstätten. Benno Büchel von den Schwarzpulverschützen begrüsste die Gäste in der Schützenstube Gallus.

Benno Büchel führte mit verschiedenen Exponaten gekonnt in die Entwicklung der Schusswaffen ab dem Mittelalter ein. Er erzählte von der ersten Erwähnung von Handrohren Mitte des 14. Jh. und dass das Schmieden eines Rohres damals einen halben Tag dauerte. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in der Zisterne der Ruine Tannenberg in Hessen ein aus Bronze gegossenes Rohr gefunden. Daraus liessen sich Rückschlüsse über die Verwendung ziehen. So wurde hinter dem Rohr ein Holzstab montiert und unter dem Arm mit einer Lunte abgefeuert.

Witterungsunabhängigere Zündungsart

Mit dem Lunten-, Rad-und Steinschloss wurde die Entwicklung weiter vorangetrieben. Um 1820 erfand ein schottischer Pastor die Perkussionszündung. Der Vorteil dieser Zündungsart, sie ist witterungsunabhängiger. Es wird ein Zündhütchen auf das Piston angebracht, mit dem Hahnschlag wird das Quecksilber gezündet und der Zündfunke entzündet die Pulverladung.

Eine Wissenschaft ist nicht nur das Kugelgiessen mit der Legierung, den verschiedenen Geschossarten und der Mondstellung. Auch die Menge und die richtige Pulverkörnung spielen für einen Treffer eine Rolle.

Feldversuch und viele Treffer

Jedes Mitglied durfte sich im scharfen Schuss mit dem Handrohr, der Kanone und der Perkussionspistole versuchen. Am besten konnten die erfahrenen Schützen mit der Pistole umgehen, hatte diese doch eine Visierung. Mit dem Handrohr, das instinktiv unter dem Arm geschossen wurde, wurden erstaunlich viele Treffer verbucht. Schwierig war das Zielen auch mit der Kanone bei der seitlich entlang des Rohres gezielt wurde. So war es nicht erstaunlich, dass bei der Rangverkündigung der erfahrene und älteste Besucher Zeno den ersten Rang vor Walter belegte. Sandra und Ernst belegten punktegleich den dritten Platz.

Nach der Rangverkündigung und einem erlebnisreichen Vormittag wurde im Dorf gemeinsam gegessen und über die persönlichen Eindrücke diskutiert.  

pd/gmh/WiW