Wer am Samstagabend einen Blick in die Altstätter Schöntalhalle wagte, fühlte sich tatsächlich auf ein bayerisches Oktoberfest versetzt. Das Volk feierte und trank aus grossen Mass-Gläsern den goldgelben Hopfensaft. Das siebte Rheintaler Oktoberfest war angesagt. Und mehr als 700 Party-People hatten im Vorfeld dafür gesorgt, dass bereits vor der Veranstaltung das Kartenkontingent komplett ausverkauft war.
Lebkuchenherzen, Masskrugstemmen und hunderte Dirndln
Neunzig Prozent in Dirndl und Lederhose
Was besonders aufgefallen ist: etwa neunzig Prozent der Besucher kamen im Oktoberfestgewand. Was heisst, dass die Damen flotte und figurbetonende Dirndl anhatten. Und die Herren der Schöpfung sich in zünftigen Lederhosen und karierten Alpenhemden so richtig wohlfühlen konnten. Wobei die Veranstalter keinen Dresscode vorgeschrieben haben. Es haben sich fast alle Besucher von selbst darangehalten.
«Wir wollen dafür sorgen, dass die Leute heute wieder so richtig feiern können», erzählt Tobias Dörig als Präsident der veranstaltenden Guggemusik Städtlichläpfer, «deshalb haben wir uns auch viel Mühe mit der stilechten Dekoration der Halle und den Tischen gegeben. Das Bier wird in richtigen Massgläsern serviert.» Und selbstverständlich war es kein Franziskaner oder Pschorr oder Hofbräuhaus-Bier, das ausgeschenkt wurde, sondern das gute und gewohnte Sonnenbräu.
Kühles Bier und heisse Party
Selbstverständlich gab es zum kühlen Bier neben einer heissen Party auch das typische Oktoberfestessen: Weisswürscht, Brezen und Grillhendlflügerl. Und für die alpenländische Musik sorgten zunächst die «A3» aus dem Appenzellischen und dann als Hauptact «Die Südsteirer», die die Halle zum Kochen brachten. Kein Wunder, handelt es sich bei diesen Jungs doch um «die grösste Erfrischung seit es Lederhosen gibt». Zumindest, wenn man ihrer Eigenwerbung glaubt.
«So ein grosses Fest zu veranstalten, braucht die Mithilfe aller etwa vierzig Vereinsmitglieder der Städtli-Chläpfer», so Tobias Dörig, «und auch von etwa zwanzig deren Freunden und Bekannten, die als externe Helfer tätig sind. Bei denen bedanken wir uns jedes Mal mit einem gemeinsamen Essen. Das gibt dann grad das nächste Fest.»
Gestählte Oberarme
Grosses Gedränge herrschte den ganzen Abend über an der Fotobox, wo man sich samt Kollegenschaft ablichten lassen konnte, während im Hintergrund die Band ein Prosit auf die Gemütlichkeit anstimmte. Was in diesem Jahr neu war? Gleich eingangs der Halle gab es einen echten Marktstand, an dem sich alle, die Süssigkeiten zugeneigt sind, mit Magenbrot, gebrannten Mandeln und den typisch bayerischen Lebkuchenherzen versorgen konnten. Und wer wollte, konnte beim Masskrugstemmen zeigen, wieviel Kraft er in den gestählten Oberarmen hat. Und extra für die Damen war eine zusätzliche Chüpli- und Pesca-Bar eingerichtet worden.