Von Heerbrugg her ist das «Schlössli Rosenburg» auf dem Hügel südlich des Dorfes nicht zu übersehen. Als letzter Zeuge einer ehemals stattlichen Burg ist nur das achteckige Gartenhaus stehen geblieben. Auf dem Bergsporn, welcher Kalkofen und Hinterburg vom eigentlichen Dorf trennt, erhob sich bereits im Hochmittelalter die prägnante Burg Bernang, eine von mehreren Burganlagen auf dem Territorium der Gemeinde.
Laut Jakob Schegg, einem fundierten Kenner der Bernecker Geschichte, bestanden auf dem strategisch wichtigen Bergsporn des Rosenbergs weitere drei befestigte Bauten. Westlich der Rosenburg war dies die Doppelburg Husen, auf alten Landkarten noch als Ruine eingetragen: Die Feste war 1267 als Sitz der Edlen von Husen im Appenzeller-Krieg Waffenplatz und wurde von den Appenzellern eingenommen und besetzt.
Das Mittelalter erleben
Zwischen Rosenburg und Husen sollen noch die Burgen Buchenstein und Stettenberg gestanden haben. In diesen Wehrbauten wohnten die äbtischen Gefolgsleute, dem streitbaren St. Galler Abt Berchtold von Falkenstein dienstpflichtig. Berchtold liess seine Rheintaler Besitzungen gegen die Österreicher und die Grafen von Montfort/Feldkirch um 1260 weiter befestigen. Dazu gehörten auch die Burgen Grimmenstein, Heldsberg, Zwingenstein (Au), Bernang, Buchenstein, Husen - und vielleicht Stettenberg (Berneck), Heerbrugg, Hardegg (Rebstein) sowie Burg Blatten (Oberriet).
Mit geführten Burgen-Touren auf den Rosenberg, mit Fundstücken, Wappen und Dokumenten, mit einem nachgebauten Trebuchet – einer Wurfmaschine zum Sturm auf die Burgmauern – können grosse und kleine Besucher die Faszination Mittelalter erleben. Morgen um 11:30 Uhr startet der erste Rundgang zu den Burganlagen auf dem Rosenberg, um 13:30 wird die Ausstellung mit einem Apéro eröffnet. Im Museumsbeizli kann man den Ausstellungsbesuch ausklingen lassen.