Bis zur Mitte des Jahrhunderts soll die Schweiz rechnerisch keine Treibhausgasemissionen mehr ausstossen und einen ausgeglichenen Treibhausgas-Haushalt erreichen. Um das sogenannte Netto-Null-Ziel 2050 zu erreichen, bedarf es Bemühungen seitens aller Bereiche: Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.
Dies hat auch die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) erkannt und entsprechend eine Selbstregulierung mit Nachhaltigkeitsbezug für Anbieter von Hypotheken erlassen. Denn laut Bundesamt für Umwelt (bafu.admin.ch) entfallen rund 40 Prozent des Schweizer Energieverbrauchs und rund 25 Prozent des inländischen CO2-Ausstosses auf den Gebäudesektor. Und genau da kommen die Banken ins Spiel.
Neue Dienstleistung der Appenzeller Kantonalbank
«Der Finanzierungsbedarf an Investitionen in Energieeffizienzmassnahmen oder in die Installation energiesparender Technologien nimmt kontinuierlich zu», sagt Ueli Manser, Direktor der Appenzeller Kantonalbank. «Wir informieren heute während einer Hypothekarberatung gleich auch über mögliche Förderprogramme und kostenlose Beratungsangebote, die umweltfreundliches Sanieren und Renovieren finanziell unterstützen.»
So sei die Appenzeller Kantonalbank gemäss Manser bereits seit einigen Monaten im Gespräch mit diversen Fachstellen, die im Appenzellerland ökologisch nachhaltiges Bauen fördern. «In erster Linie sind wir nach wie vor Anlaufstelle für finanzielle Lösungen, bieten jedoch neu einen Mehrwert in der Rolle der Vermittlerin», erklärt Manser.
Neutrale und kostenlose Beratung
Wichtig sind eine gesamtheitliche Betrachtung des Gebäudes und eine koordinierte Vorgehensweise. Im Bereich Energie ist der Verein Energie AR/AI ein Ansprechpartner für die Bevölkerung in den Kantonen Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden: «Wir beraten gratis zu allen Energiethemen – von energieeffizienten Haushaltgeräten über Fördergelder bis zum Heizungsersatz», erläutert Martin Müller, Leiter Geschäftsstelle Verein Energie AR/AI.
«Zusätzlich bietet der Verein Energie AR/AI persönliche Vorort-Beratungsangebote an. Die Hauseigentümerinnen und -eigentümer profitieren von unabhängigen Beratungen, da der Verein keine entsprechenden Produkte verkauft.»
Der im Jahr 2000 gegründete Verein ist eine Kooperation zwischen der öffentlichen Hand, der Wirtschaft und Privaten. Ziel ist es, erneuerbare Energien und eine effiziente Energienutzung zu fördern. Laut Martin Müller, Leiter Geschäftsstelle Verein Energie AR/AI, würden sehr wahrscheinlich viele Gebäude im Appenzellerland, die vor 1980 erstellt wurden, in den nächsten Jahren sanierungsbedürftig.