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Altstätten
14.04.2024
15.04.2024 16:27 Uhr

«Der Clientis Biene Bank geht es gut - und sie ist kerngesund»

Der bisherige Verwaltungsrat präsidierte die 145. ordentliche Generalversammlung der Biene Bank
Der bisherige Verwaltungsrat präsidierte die 145. ordentliche Generalversammlung der Biene Bank Bild: Ulrike Huber
Am Samstagabend fand in der Schöntalhalle in Altstätten die 145. ordentliche Generalversammlung der Clientis Biene Bank im Rheintal statt. Samt Neuwahlen und der Wahl eines neuen Präsidenten des Verwaltungsrates.

Es war keine gewöhnliche Generalversammlung, diese 145. ordentliche Generalversammlung der Biene Bank im Rheintal Genossenschaft, die am Samstagabend in Anwesenheit von 1´195 Mitgliedern in der Schöntalhalle in Altstätten abgehalten wurde. Denn mit dem Ausscheiden des langjährigen Präsidenten des Verwaltungsrates Dr. Christof Steger und der Neuwahl seines Nachfolgers Daniel Gebert kann von einer Zäsur gesprochen werden.

  • 1´195 Genossenschafterinnen und Genossenschafter waren der Einladung zur GV gefolgt Bild: Ulrike Huber
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Zwei ausserordentliche Ereignisse

Zunächst gab es aber noch «business as usual», nämlich die Berichte von Christof Steger und des Vorsitzenden der Geschäftsleitung René Bognar zum Geschäftslauf im Jahre 2023. «Das Geschäftsjahr 2023 war vor allem durch zwei ausserordentliche Ereignisse geprägt worden: das Credit Suisse-Debakel und die Zinswende», so Christof Steger einleitend.

Der scheidende Präsident des Verwaltungsrates Dr. Christof Steger Bild: Ulrike Huber
Bild: Ulrike Huber

Gerade der Vorgang «Credit Suisse» habe gezeigt, dass kein Weg daran vorbei führe: das Vertrauen der Kunden in ihre Bank ist das höchst und wichtigste Kapital der Bank. «Dieses darf unter keinen Umständen und nie verspielt werden!». Dazu brauche es ein Geschäftsmodell, das einfach erklärt werden kann, das mit überschaubaren und tragbaren Risken auskommt und von Personen geführt wird, die mit dem ihnen anvertrauten Geld wie ein Hausvater und eine Hausmutter umgehen.

Der Vorsitzende der Geschäftsleitung René Bognar präsentierte ein sehr gutes Ergebnis aus 2023 Bild: Ulrike Huber

Veränderte Zinslandschaft

Die in 2023 erfolgte Anpassung des Leitzinses durch die Nationalbank auf den aktuellen Wert von 1,5 Prozent habe die Zinslandschaft deutlich verändert. Christof Steger: «Ich würde aber sagen: endlich wieder normalisiert. Das Geld hat wieder einen Preis bekommen. Für konservative Banken, wie wir es sind, hat der Zinsanstieg Mehrerträge gebracht. Wir fühlen uns dem magischen Dreieck von Rentabilität, Liquidität und Sicherheit verpflichtet. Und zwar unabhängig von der gerade herrschenden konjunkturellen Lage.»

 

Alle Beschlüsse wurden ohne Gegenstimmen gefasst Bild: u
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  • Dr. Christof Steger bedankt sich beim ebenfalls zurückgetretenen Dr. Remo Hutter (re.) Bild: Ulrike Huber
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René Bognar präsentierte als Vorsitzender der Geschäftsleitung die erfreulichen Kennzahlen der Bank für das Geschäftsjahr 2023. «Unsere Bilanzsumme beträgt per Ende 2023 1,26 Milliarden Franken und hat damit um 2,9 Prozent zugenommen. Die Kundenausleihungen haben um 38 Millionen Franken oder 3,6 Prozent zugenommen, wobei die grössten Anteilen an den gesprochenen Krediten die Hypotheken ausmachen.» Der Zuwachs der Kundengelder habe mit einer Zunahme von 21 Millionen Franken damit nicht ganz Schritt halten können.

v.l. René Bognar und Dr. Remo Hutter Bild: Ulrike Huber
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Satte Zunahme

Den höchsten Teil der Einnahmen der Bank würden nach wie vor mit einem Anteil von 80 Prozent des gesamten Betriebsertrags die Zinsen ausmachen. «In absoluten Zahlen hat der Bruttoerfolg aus dem Zinsengeschäft 15,2 Millionen Franken betragen, was einer satten Zunahme gegenüber dem Vorjahr von knapp 28 Prozent entspricht.» Aufgrund der mannigfaltigen Turbulenzen auf der Welt und den schwierigen Verhältnissen an den Finanzmärkten und Börsen sei bei den Erfolgen aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie aus dem Erfolg aus dem Handelsgeschäft um 5,4 Prozent bzw. 3,5 Prozent weniger als im Vorjahr erwirtschaftet worden.

Der neue VR-Präsident Daniel Gebert bei seiner Antrittsrede Bild: Ulrike Huber
Dr. Felix Buschor hielt die Laudatio für Dr. Christof Steger Bild: Ulrike Huber

«Damit haben wie einen Geschäftserfolg von 8,5 Millionen Franken erwirtschaftet. Nach Steuern und Zuweisung von 5,3 Millionen Franken an die «Reserven für allgemeine Bankrisiken» verbleibt ein Jahresgewinn von 1,9 Millionen Franken, der um 4,9 Prozent höher ausfällt, als ein ein Jahr zuvor.» Kein Wunder, dass René Bognar einleitend sagte: «Ihrer Biene-Bank geht es gut und sie ist kerngesund.»

Bild: Ulrike Huber
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Ohne Gegenstimmen und Enthaltungen

Kein Wunder auch, dass die anwesenden Genossenschafterinnen und Genossenschafter den Geschäftsbericht mit Bilanz und Erfolgsrechnung ohne Gegenstimmen und Enthaltungen genehmigten und dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung ihre Entlastung erteilten.

Bild: Ulrike Huber
v.l. Daniel Gebert und Dr. Christof Steger Bild: Ulrike Huber

Ein gewichtiger Programmpunkt waren dieses Jahr auch die Wahlen. Den an dieser Generalversammlung endete die ordentliche Amtsdauer des Verwaltungsrates, die vier Jahre beträgt. Dazu haben Dr. Christof Steger als Präsident sowie Remo Hutter als langjähriges Mitglied des Verwaltungsrates ihre Rücktritte erklärt. In einer aussergewöhnlich persönlich gehaltenen Laudatio von Christof Steger wurde Remo Hutter für seine 20 Jahre Verwaltungsratstätigkeit verdankt.

Der bisherige Verwaltungsrat: vl. Dr. Felix Buschor, Andrea Cristuzzi, Dr. Christof Steger, Daniel Gebert, Dr. Remo Hutter, Hans Peter Waibel, Michael Kast Bild: Ulrike Huber

Wiedergewählt und neu vorgeschlagen

Die bisherigen und verbleibenden Verwaltungsräte Dr. Felix Buschor, Hans Peter Waibel, Daniel Gebert, Michael Kast und Andrea Cristuzzi wurden genauso einstimmig in ihrem Amt bestätigt, wie die neu vorgeschlagenen Jasmin Aubry-Lüchinger und Simon Büchel in den Verwaltungsrat gewählt wurden.

Der wieder- bzw. neugewählte Verwaltungsrat der Biene-Bank: vl. Dr. Felix Buschor, Andrea Cristuzzi, Daniel Gebert, Jasmin Aubry-Lüchinger, Simon Büchel, Hans Peter Waibel und Michael Kast Bild: Ulrike Huber

Mit dem Rücktritt von Dr. Christof Steger nach 24 Jahren als Präsident des Verwaltungsrates geht für die Biene-Bank im Rheintal eine Ära zu Ende. Dies wurde während der Laudatio, die Dr. Felix Buschor auf den nunmehrigen Alt-Präsidenten hielt, deutlich. 24 Jahre hatte Stegeri die Strategie und Politik der Bank geprägt. MIt Erfolg. «Heute übergibst Du eine gesunde, selbständige und selbstbewusste Regionalbank mit modernster Infrastruktur, eine Bank mit einem beachtlichen Team, und mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die täglich ihr Bestes geben. Auch wenn sich oft alles ums Geld dreht, steht bei der Biene immer der Mensch im Mittelpunkt.»

Die neugewählten Verwaltungsräte Jasmin Aubry-Lüchinger und Simon Büchel Bild: Ulrike Huber

In hervorragendem Zustand

Auch der ohne Wortmeldung, Gegenstimmen oder Enthaltungen neu zum Präsidenten des Verwaltungsrates gewählte Auer Rechtsanwalt Daniel Gebert betonte in seiner Antrittsrede, dass Christof Steger einer Regionalbank in hervorragendem Zustand hinterlasse. «Die Organisationsform ist zeitgemäss und die Strukturen sind sehr professionell, der Abschluss ist so gut wie nie. Und an der Rorschacherstrasse steht ein wahres Bijou von einem Hauptsitz. Mein Amt in einem solchen Umfeld antreten zu dürfen, hilft mir enorm.»

Dr. Felix Buschor mit Gattin Eva-Maria Bild: Ulrike Huber

Mit dem Ende des offiziellen Teils der Generalversammlung war aber noch lange nicht Schluss für die über tausend gekommenen Genossenschafterinnen und Genossenschafter. Es wartete noch ein feines Abendmenü aus der Küche des Hotels Sonne, eine gediegene Musikunterhaltung, und lange Gespräche an der Meca-Bar.

rheintal24/gmh/uh