Am Freitag unmittelbar vor Ostern gedenken Christen dem Leiden und Sterben Jesu am Kreuz, mit dem er freiwillig die Sünden der Welt auf sich genommen hat. Karfreitag ist einer der höchsten Feiertage für katholische und evangelische Christen.
Der Name Karfreitag leitet sich vom althochdeutschen »chara« bzw. »kara« ab, was »Trauer« und »Wehklage« bedeutet. Der Karfreitag gehört zum »Triduum Sacrum« (Heilige drei Tagen). Die heiligen drei Tage beginnen mit der Feier des letzten Abendmahls an Gründonnerstag und erstrecken sich über Karfreitag und Karsamstag bis zur Vesper am Ostersonntag. Der Karfreitag ist ausserdem der Höhepunkt der vorösterlichen Fastenzeit.
Jesus vor dem Hohen Rat
Nachdem Jesus in der Nacht verhaftet wurde, brachte man ihn zum Hohepriester Kajaphas zum Verhör. Die Hohepriester und der Hohe Rat suchten nach Zeugen, um mit ihren Aussagen das Todesurteil gegen Jesus zu bewirken. Viele machten Falschaussagen, die aber nicht für eine Verurteilung reichten.
Da fragte der Hohepriester Jesus, ob er der Messias, der Sohn Gottes sei, und Jesus antwortete: »Ich bin es.« (Mk 14,62 EU). Damit hatte sich Jesus in den Augen des Hohen Rats und der Hohepriester der Gotteslästerung schuldig gemacht und sie forderten dafür seine Verurteilung zum Tod am Kreuz.
Die Verleugnung des Petrus
Während Jesus verhört wurde, wartete Petrus im Hof des Palastes. Dreimal wurde er gefragt, ob er mit Jesus zusammen war und dreimal verleugnete er ihn. Als der Hahn krähte, erinnerte sich Petrus an Jesu Worte und begann zu weinen (Mk 14,66-72 EU). Jesus selbst hatte am Abend zuvor Petrus diesen Verrat prophezeit.