Am Ende des Tages kann man nur Ja oder Nein hinschreiben. Es gibt keinen Gegenvorschlag und schon gar keinen Plan B. Die Stimmbürger aus vier Gemeinden müssen bekunden, ob sie ihren Beitrag zu den 28 Millionen Franken für eine neue Eishalle in Widnau beisteuern wollen oder nicht, basta.
Was nun passiert, ist ein Déjà-vu. Wir haben es bereits vor der Abstimmung über die Fussballanlage Tägeren in Au und Berneck erlebt. Wer das Projekt ablehnte, galt als unsolidarisch. Das eigene Portemonnaie, so die These, ist den Besagten wichtiger als das öffentliche Wohl. Dasselbe geschieht nun mit Kritikern der Eishallen-Vorlage. Ganz nach dem Motto: Haben diese Leute denn gar kein Herz für schlittschuhbegeisterte Kinder und Jugendliche?
Darin liegt ein Denkfehler. Sich Gedanken über die öffentlichen Finanzen zu machen, ist auch ein Akt der Solidarität, gerade Richtung jüngere Generationen. Es dürfte zudem eine Minderheit sein, denen es um ihre eigene Steuerrechnung geht. Die meisten der Zweifler machen sich einfach Gedanken darüber, ob Kosten dieser Grössenordnung zu vereinbaren sind mit anderen anstehenden öffentlichen Aufgaben. «Nein-Sager» sind nicht einfach generell Verhinderer. Sie sagen Nein zu einem bestimmten Projekt – und Ja zu einem anderen.