Die Anerkennungspreise der Hans Huber Stiftung werden jährlich an Personen verliehen, die sich besondere Verdienste im Zusammenhang mit dem dualen Berufsbildungssystem erworben haben. Dieses Jahr gingen die Auszeichnungen an die Liechtensteiner Verwaltungsrätin der Ivoclar Gruppe, Christina Zeller aus Schaan, sowie an das Ostschweizer Bäckerehepaar Pia und Reinhard Kobler vom «Rhybeck» aus Kriessern. Sie wurden von Stiftungsratspräsident Christian Fiechter in humorvoll-interaktiver Art gewürdigt.
Pia und Reini Kobler mit Anerkennungspreis ausgezeichnet
Ein Lächeln und Wertschätzung
Als Mitglied der Unternehmerfamilie des Dentalunternehmens Ivoclar engagiere sich Christina Zeller persönlich «für höchste Qualität – auch in der Berufsbildung», sagte Fiechter. Besonders aufgefallen sei der Hans Huber Stiftung, dass der Leiter der Berufsbildung, Aleksandar Toth viel Wert darauf lege, neue Wege zu gehen. Er habe viele gute Ideen, die Berufsbildung weiterzuentwickeln – und der Erfolg gebe ihm recht.
Die Innovationskultur im Unternehmen werde erfreulicherweise gerade auch in der Berufsbildung umgesetzt. Bei Koblers sprach Fiechter vom «magischen Dreieck» der Stärken in der Backstube, im Verkauf und der zugrundeliegenden, nachhaltig wirkenden Berufsbildung. Das habe geholfen, dass sich der «Rhybeck» behaupten konnte – und: «Lernende sind bei Euch nicht einfach ein Produktionsfaktor – sie sind vor allem Menschen, die Wertschätzung erleben.»
Zu Medaillen verholfen
Die ehemalige Liechtensteiner Aussenministerin und Stiftungsrätin der Hans Huber Stiftung, Rita Kieber-Beck, würdigte die Verdienste von fünf Berufstrainern aus der Ostschweiz und Vorarlberg: Sie ermöglichten einigen Nachwuchs-Spitzenkräften in konsequenter Hintergrundarbeit einen Medaillenplatz an den in mehreren Ländern ausgetragenen Berufsweltmeisterschaften im Jahr 2022.
Gar zu einem unschlagbaren «Gold-Maurer» machte Ruedi Signer aus Wilen bei Wil (CH) seinen Lehrabsolventen. Florian Lässer aus Langen bei Bregenz (AT) führte einen Maschinenbautechniker zu Silber. Hans-Thomas Schacht aus Dornbirn (AT) verhalf einer Chemielaborantin, Martin Schär aus Bütschwil (CH) einem Landmaschinenmechaniker und Marco Simma aus Hohenems (AT) einem Fachmann «Maschinenbau CAD» zu Bronze.
Nachfrageorientiertes Bildungssystem
Festredner Christian Buhl betonte angesichts der enormen Verdienste der Preisträgerinnen und Preisträger, dass die duale Berufsbildung mehr als nur ein Bildungssystem sei. Der CEO von Geberit, der bekannten WC-, Badezimmer- und Rohrleitungsfirma, muss es wissen: Denn die Berufslehre sei in seinem Unternehmen «ein wirksames Instrument für die Nachwuchsrekrutierung». Sie sei aber auch «eine tragende Säule unserer Gesellschaft».
Dies führt er auf die klassische Nachfrageorientierung und die Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Wirtschaft zurück, während eher akademisch orientierte Bildungssysteme in anderen Ländern «naturgemäss angebotsorientiert» seien. Deshalb betonte er: «Die enge Verknüpfung von Wirtschaft und Bildung ist eine klassische Win-Win-Situation. Berufsbildung ist eine Schweizer Erfolgsstory wie Schokolode, Uhren, Käse – und natürlich WC-Spülkästen.»
Wirtschaftsführer und hochrangige Politiker
Die Verleihung der Anerkennungspreise fand ausnahmsweise nicht im SFS-Areal, wo gerade Umbauten vorgenommen werden, statt, sondern im Widnauer Metropol. Wo sich die Créme de la Créme der regionalen Wirtschaftführer versammelt hatten. Dazu gaben sich auch hochrangige Politiker wie die Ständeräte Esther Friedli und Beni Würth, die St.Galler und Appenzeller Regierungsräte Stefan Kölliker, Beat Tinner, Alfred Sticker und Roland Inauen die Ehre. Um gemeinsam mit den Vortragenden und allen Anwesenden beim anschliessenden Apéro ein Loblied auf das Duale Bildungssystem zu singen.
Hans Huber Stiftung in Kürze
Ziel der Hans Huber Stiftung ist es, die berufliche Ausbildung und damit Menschen zu fördern, die in Ausbildung stehen. Die Lehre wird dabei als Start für eine attraktive Karriere in den Mittelpunkt gestellt. In verschiedenen Workshops werden Jugendliche auf den Berufswahlprozess und die Karriere vorbereitet. Die Stiftung verleiht zudem jedes Jahr Preise an Personen, die sich besondere Verdienste im Zusammenhang mit dem dualen Berufsbildungssystem erworben haben.