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Wirtschaft
25.08.2020

Die elf Leuchttürme des «Precision-Valleys» Rheintal

Die Innovationskraft der Jansen AG in Oberriet wurde durch dieses neue Geschäftsgebäude visualisiert (Bilder: zVg)
Die Innovationskraft der Jansen AG in Oberriet wurde durch dieses neue Geschäftsgebäude visualisiert (Bilder: zVg) Bild: zVg
Das Alpenrheintal gehört zu exportorientiertesten Regionen in Europa. In den letzten Jahren hat sich die einstige Transitregion zu einem innovativen Hightech-Standort, zum «Precision Valley» entwickelt. Wir stellen elf seiner Leuchttürme vor.

Nicht ohne Grund hat sich die Alpenrheintal-Region Schweiz - Österreich - Liechtenstein zu einer der Top-Ten Wirtschaftsregionen Europas gemausert. Denn hier sind innovative, exportorientierte und nachhaltig wirtschaftende Unternehmen am Werk. Elf dieser «Wirtschaftsleuchttürme» haben wir zur Kurzvorstellung ausgesucht. Selbstverständlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Neues Zentrum, gleiche Qualität

Nach über 20 Jahren in Altenrhein folgte 2020 der Umzug der Stadler Rheintal AG in das neu errichtete Werk in St.Margrethen. Der Standort im Dreiländereck ist das Kompetenzzentrum für Doppelstocktriebzüge innerhalb der Stadler-Gruppe. Hier entwickeln, fertigen und montieren Mitarbeiter auf rund 35 000 Quadratmetern Produktions- und Lagerflächen neben KISS-Zügen auch Strassenbahnen, meterspurige Schienenfahrzeuge und Reisezugwagen für den Schweizer und den internationalen Markt. Die Kastendetailfertigung wird in Altenrhein weitergeführt. Damit bleibt der traditionsreiche Standort am See trotz des Umzugs bestehen.

So geht Internationalisierung

Haag im Rheintal, Penang in Malaysia, Arad in Rumänien und Xinwu in Taiwan – die VAT hat Produktionszentren auf der ganzen Welt. Die Firma hat sich zu einem weltweit führendem Hersteller und Entwickler von Vakuumventilen, Mehrventilmudulen und Metallbälgen gemausert. Über 1 200 Mitarbeiter zählt das Unternehmen aus Haag. Die Kundenbetreuung ist in vier regionale Organisationen aufgeteilt: Amerika, Europa, Asien sowie «Rest of the World».

  • Die neue Produktionsstätte der Stadler Rheintal AG in St. Margrethen. Bild: zVg
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  • Das alte Betriebsareal der Stadler AG bleibt weiter als Produktionsstätte erhalten. Bild: zVg
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Tibits erobert die Vegi-Welt

Dank eines Businessplanwettbewerbs gründeten Christian, Daniel und Reto Frei gemeinsam mit dem Zürcher «Haus Hiltl» die Tibits AG im Jahr 2000. Mittlerweile hat die Vegi-Kette 14 Standorte, zwei davon in London. Die Rheinecker Brüder wurden für ihren Businessplan «Vegetarische Fast-Food-Restaurants» zweimal prämiert. In den Restaurants wird frisches, gesundes, vegetarisches und veganes Essen serviert. Vor einem Jahr wagte die Vegi-Kette den Sprung ins grosse Nachbarland Deutschland und ist bei Alnatura in Deutschland untergebracht. 

Intelligente Kunststoffsysteme

1000 Mitarbeiter beschäftigt das Traditionsunternehmen Jansen mit Sitz in Oberriet. Geführt wird das Unternehmen in der dritten Generation von Priska und Christoph Jansen. Jansen entwickelt, fertigt und vertreibt Präzisionsstahlrohre und Stahlsysteme sowie Kunststoffprodukte für Bau und Industrie. Jansen beliefert seine Kunden weltweit mit technologisch ausgereiften Produkten und Systemlösungen mit echtem Mehrwert. Im Rahmen der Digitalisierungsstrategie sind die Unternehmer gerade dabei, ihre kompletten IT-Systeme zu erneuern.

Innovation in den Genen

Die SwissOptic AG aus Heerbrugg steht als Unternehmen der Berliner Glas-Gruppe für weltweit anerkannte Qualität und höchste Präzision im Bereich Optik. Die Firma entwickelt und fertigt eine grosse Bandbreite von beschichteten präzisionsoptischen Komponenten, Baugruppen und Systemen. Der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg? «Stetige Innovation und das bedeutet Weiterentwicklung oder radikale Neuerfindung unserer Produktionstechnologie», sagt Technologieleiter Thomas Ruppel.

Kunden als Antrieb zum Erfolg

Die HSB Weibel AG wurde 1986 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Heerbrugg. Das Unternehmen beschäftigt 20 Mitarbeiter und führt einen zusätzlichen Standort im Vorarlberg. HSB-Weibel sieht sich als optimaler Partner, wenn es darum geht, Teile bis zur Serienreife aus Kunststoff zu fertigen oder ganze Baugruppen zu optimieren, damit Montageschritte vereinfacht oder gar weggelassen werden können. «Der stärkste Antrieb bei unserer Arbeit ist nicht Konkurrenz, sondern es sind die Kunden», sagt CEO Marc Weibel.

Bei SFS Intec in Altstätten werden mittels Spritzgusstechnik Präzisionsformteile und Baugruppen hergestellt. Bild: zVg

Der Technologieführer aus Altstätten

Mittels Spritzgiesstechnik realisiert SFS intec aus Altstätten seit Jahrzehnten Präzisionsformteile und Baugruppen. Durch die Umsetzung zahlreicher anspruchsvoller Aufgabenstellungen hat sich das Unternehmen als einer der weltweiten Technologieführer etabliert. Das Kunststoffwerk wurde 1957 als Teil der EgoKiefer AG gegründet. 1987 erlangte die damalige Ego Kunststoffwerk AG ihre Selbstständigkeit, ehe sie 1996 in die SFS Group integriert wurde.

Harte Arbeit und Liebe zu Holz

Die Bauwerk-Boen-Gruppe mit Sitz in St.Margrethen ist die Gewinnerin des seit 25 Jahren verliehenen «Preis der Rheintaler Wirtschaft» 2020. Seit den 1940er-Jahren steht Bauwerk für Präzision, Zuverlässigkeit, Hochwertigkeit und Natürlichkeit. Es ist das Resultat einer langen Geschichte von harter Arbeit, Sorgfalt, Liebe zum Werkstoff Holz und zur Qualität. Die Bauwerk-Boen-Gruppe mit gegen 300 Mio. Franken Umsatz und rund 1‘700 Mitarbeitern ist ein Zusammenschluss der Schweizer Bauwerk Parkett AG und Boen AS aus Norwegen, mit Produktionsstandorten in der Schweiz, in Litauen und Kroatien.

Alles, nur nicht typisch

1994 unter dem Namen Technoplast Enineering AG gegründet, versteht sich die Noventa AG aus Diepoldsau heute als Outsourcingdienstleister. Im Auftrag des Kunden entwickelt, gestaltet und fertigt Noventa funktionale Baugruppen und komplette Produktsysteme. «In den vergangenen 27 Jahren haben wir anspruchsvolle Kunststoffteile, technische Komponenten und komplette Produktlösungen für Kunden aus unterschiedlichen Branchen realisiert. Dazu gehören zum Beispiel Handtusch- und Seifenspender für den Waschraumdienstleister CWS, Professionelle Kaffeemaschinen für Nestlé, Reiseadapter und vieles mehr. Das typische Noventa-Produkt gibt es also so nicht», sagt CEO Patrick Besserer.

Menzi-Muck erobert mit seinen Schreitbaggern seit 1966 die Welt. Bild: zVg

Der kleine Mann, der alles kann

Als weltweiter Markt- und Technologieführer entwickelt und produziert die Menzi Muck AG im St.Galler Rheintal seit über 50 Jahren den gleichnamigen Mobil-Schreitbagger. 1966 begann der unaufhaltsame Siegeszug der Menzi Muck. Keine herkömmliche Baumaschine konnte für schwierige Arbeiten am Hang eingesetzt werden. In Anlehnung an die legendäre Märchengestalt (Muck – der kleine Mann, der alles kann) wurde 1966 die erste Maschine ausgeliefert. Mittlerweile gelang es dem Unternehmen, stark auch in internationalen Märkten – Übersee und Asien – Fuss zu fassen.

Rund um den Tank – und darüber hinaus

Die NeoVac AG wurde 1971 von Rudolf Lanter senior als Unternehmen für die Überwachung von Tankanlagen gegründet. Der damalige Slogan «rund um den Tank» hat an seiner Gültigkeit bis heute nichts eingebüsst – im Gegenteil: NeoVac hat sich in der Schweiz zur Marktführerin für Leistungen im Bereich der sicheren Lagerung wassergefährdender Flüssigkeiten entwickelt. in der Zwischenzeit konnten zusätzliche Geschäftsfelder erschlossen werden: Die heutige NeoVac-Gruppe mit Hauptsitz in Oberriet erstellt beispielsweise jährlich für über 400 000 Wohnungen die verbrauchsabhängigen Energie- und Wasserkostenabrechnungen und bietet ein eigenes Vollsortiment für die Messung, Abrechnung und das Monitoring von Energie und Wasser.

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