Beim letzten Blick auf die Charts lag der Goldpreis bei 1´933.11 USD pro Feinunze. Das heisst, in einem einzigen Jahr ist der Wert des gelben Edelmetalls von 1´480 USD um 27.5 % nach oben geklettert. Kein Wunder, dass Goldman Sachs sein Preisziel vor Kurzem von 2´000 auf 2´300 USD pro Unze korrigiert hat. Und dass die UBS noch Ende Juli schrieb: «Wir erwarten, dass Gold in den kommenden sechs bis zwölf Monaten um die Marke von 2´000 USD notiert.»
Revidierte Prognosen der grossen Marktplayer
Besonders bullish reagierte die Bank of America, die ebenfalls ihre Prognose revidierte: «Wir erneuern unser Preisziel auf 3´000 USD.» Wohlgemerkt: innerhalb der nächsten 18 Monate. Das österreichische Wirtschaftsmagazin «trend» hat sich umgehört: Ronald-Peter Stöferle, österreichischer Gold-Experte beim liechtensteinischen Vermögensverwalter Incrementum zeigt sich sogar sicher, dass noch in diesem Jahrzehnt der Goldpreis die Marke von 4´000 USD erreichen werde. Die Prognosen, dass aus diesen Voraussagen in den kommenden Jahren tatsächlich Realität wird, sind durchaus realistisch.
Vier gewichtige Faktoren für einen Bullen-Markt
Denn es sprechen vier gewichtige Faktoren für einen weiteren Bullen-Markt beim Gold:
1. das niedrige Zinsniveau, das sich mit der riesigen Ausdehnung der Staatsschulden während der Corona-Pandemie sicher nicht ändern wird;
2. die Billionen-Pakete der Regierungen für die Wirtschaft nach dem Corona-Crash und die Unsicherheit über die Zukunft der Weltwirtschaft;
3. die aus der Konkurrenz der Supermächte China und USA und dem Erblühen des Autoritarismus und der Schwächung der Demokratiebewegungen entstandenen geopolitischen Spannungen;
4. der immer schwächer werdende US-Dollar.