Ja, was war das denn? Alle, die vor dem Match ein knappes Spiel zwischen den vermeintlichen Top-Teams der 3. Liga Gruppe 1, dem FC Rüthi und dem FC Besa vorhersehen hatten, wie etwa auch der Berichterstatter, rieben sich verwundert die Augen. Dass der albanisch stammende Fussballverein aus St.Gallen leicht überlegen sein würde, hätte niemand überrascht. Aber dass das Team von Trainer Erik Regtop die Rüthner derart vernaschen würde, das hätte vor dem Match wohl niemand gedacht.
Böse Heimklatsche für den FC Rüthi
Beherzte Gegenstösse
Wobei die Besa-Spieler die Schützlinge von Trainer Granit Bojaxhi von Anfang an in ihrer eigenen Spielhälfte einschnürten. Nur dann und wann kam es in der Anfangsphase zu beherzten Gegenstössen. Die echten Torchancen fanden aber die Gäste vor. Wie bereits kurz nach Anpfiff, als Mark Lekaj aus 25 Metern einen Lattenknaller losliess.
Etwa nach zwanzig Minuten lösten sich die Gastgeber etwas aus der Umklammerung und es kam für kurze Zeit ein ausgeglichenes Spiel zustande. Doch gerade in dieser Phase gelang dem Besaner Arbnor Morina ein Hammerschuss schräg von links aus etwa zwanzig Metern Entfernung der hinter dem machtlosen Rüthner Goalie Joris Hallauer zum Führungstreffer einschlug.
Individuelle und kollektive Überlegenheit
Mit dieser 0:1 Führung von Besa ging es in die Pause. Nach Wiederbeginn gab wieder der FC Besa den Ton an. Während Rüthi die qualitative individuelle und kollektive Überlegenheit der Gäste anerkennen musste und immer mehr ins Hintertreffen geriet. Die Folge war ein sehenswerter Treffer von Nurkan Ibrahimi, der mit dem Rücken zum Tor angespielt wurde, mit einer Körpertäuschung seinen Gegenspieler versetzte, den Ball mit einer Drehbewegung mitnahm und routiniert einschoss.
Es folgten dann Tore für das Regtop-Team im Fünf-Minuten-Takt. So nutzte Granit Cekaj einen Blackout in der Rüthner Verteidigung, die den Ball nicht wegbrachten, sondern im Sechzehner zu kurz auf Goalie Hallauer zurückspielte, um den dritten Treffer für die Seinen zu erzielen. In der 65. Minute war es ein aufgrund des Haltens durch einen Rüthnern zu Recht gegebener Penalty, der durch Arbnor Morina zum 0:4 genutzt wurde.
Mit Körpertäuschung ausgetanzt
Das Tor des Tages war das 0:5. Loris Pellegatta tanzte mit Körpertäuschung zwei Rüthner Verteidiger aus und hämmerte das Spielgerät von der rechten Strafraumecke unerreichbar für Loris Hallauer ins linke Lattenkreuz. Das 0:6 fiel wieder aus einem Penalty, den Arlind Amidi verwertete. Und den Endstand von 0:7 realisierte Granit Cekaj, der aus knapp zwanzig Meter einfach einmal abzog. Passgenau in die linke untere Ecke.
Eine bittere, aber auch in dieser Höhe nicht unverdiente Niederlage des FC Rüthi. Der sich am Riemen reissen muss, um nicht in das gleiche Fahrwasser wie in der verunglückten Herbstkampagne der letzten Saison zu geraten.
Matchtelegramm 02.09.2023
3. Liga Gruppe 1
FC Rüthi - FC Besa 0:7 (0:1)
Rheinblick, 120 Zuschauer, SR Faruk Tutnjic (sehr gut)
Tore: 24. Morina 0:1, 51. Ibrahimi 0:2, 57. Cekaj 0:3, 65. Morina 0:4 (Penalty), 72. Pellegatta 0:5, 82. Amidi 0:6 (Penalty), 88. Cekaj 0:7.
FC Rüthi: Hallauer; Argurian Bojaxhi, Shoshi, Schnüriger, Heeb; Städler, Berisha, Sterner, Robin Sonderegger; Zäch, Allgäuer.
Ergänzungsspieler: Loher, Simon Sonderegger, Osmani, Kobler, Eugster.
FC Besa: Lazraj; Sevkiu, Adzijaj, Latifi, Pellegatta; Tuncbel, Lekaj, Morina, Leka; Ibrahimi, Cekaj.
Ergänzungsspieler: Amidi, Rahimi, Imeri, Sutaj, Grbic.
Gelbe Karten: 28. Stemer, 45. Lekaj, 45.+1. Städler (alle Foulspiel), 68. Schnüriger (Reklamieren), 68. Leka, (Foulspiel).