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Region Rheintal
23.08.2023
23.08.2023 19:08 Uhr

Seit 75 Jahren «blaues Gold» vom Rheintal

Das Reservoir Weid und dessen Steuerungszentrale sowie alle weiteren der Wasserversorgung dienenden Einrichtungen kontrolliert Wasserwart Peter Schmid regelmässig.
Das Reservoir Weid und dessen Steuerungszentrale sowie alle weiteren der Wasserversorgung dienenden Einrichtungen kontrolliert Wasserwart Peter Schmid regelmässig. Bild: Peter Eggenberger
Bis in die 1940er Jahre herrschte in Walzenhausens fast jeden Sommer grosse Wasserknappheit. Für Abhilfe sorgte vor 75 Jahren die Nachbargemeinde St. Margrethen mit ihrem Grundwasservorkommen, wird doch seit August 1948 «blaues Gold» nach Walzenhausen gepumpt.

Ende der 1890er Jahre wurde in Walzenhausen eine zeitgemässe Wasserversorgung erstellt. Nach der Fassung verschiedener Quellen waren am 7. November 1901 ein Wasserreservoir und die ersten Leitungen betriebsbereit. Wenige Jahrzehnte später aber führten der stark gestiegene Verbrauch und heisse Sommer zu gravierenden Engpässen.

Wasserknappheit im Kurhaus

1943 rügte Kurhaus-Direktor Max Käch die «lausige» Walzenhauser Wasserversorgung mit scharfen Worten. Als dann auch noch der auf dem Walzenhauser Wachthügel wohnhafte Ausserrhoder Regierungsrat Peter Flisch in Zeitungsartikeln die unzumutbare Wasserversorgung anprangerte, kam Bewegung in die Sache.

Im Auftrag des Gemeinderats nahm dessen Mitglied Karl Meier (er betrieb die Metzgerei im Unterdorf) Verhandlungen mit St.Margrethen auf, das Walzenhausen Unterstützung zusicherte. Im Rahmen einer Volksabstimmung wurde 1947 die Realisierung sämtlicher technischer Einrichtungen wie Pumpwerke und Leitungen deutlich gutgeheissen, und bereits im Sommer 1948 profitierte Walzenhausen erstmals von St.Margrether Grundwasser.

Rund 150000 Kubikmeter jährlich

Rund 150000 Kubikmeter Wasser werden durchschnittlich pro Jahr nach Walzenhausen gepumpt. «2022 waren es sogar 164430 Kubikmeter. Versorgungsengpässe sind bis jetzt aber nie eingetreten, und falls nötig wäre der Bezug von Seewasser möglich», erklärt Peter Schmid, der seit 2008 zum Team des kommunalen Bauamts gehört und 2017 mit dem anspruchsvollen Posten als hauptverantwortlicher Wasserwart betraut wurde.

Unterstützt wird er von Stellvertreter Lukas Züst. Auch Gemeindepräsident Michael Litscher würdigt die reibungslose Zusammenarbeit mit St.Margrethen und den weiteren Grundwasser-Gemeinden Rheineck und Gaissau: «Das Einvernehmen ist ausgezeichnet, und die mit langfristigen Verträgen geregelte Partnerschaft sichert auch in Zukunft die Wasserversorgung unserer Gemeinde.»

pd/rheintal24.ch