Ein heisses Derby lieferten sich der FC Rüthi und der FC Rebstein am Samstag auf dem Rheinblick. Heiss im doppelten Sinn. Denn zum einen herrschten Temperaturen um die 34 Grad Celsius. Und zum anderen begegneten sich die Teams herzlich, aber hart. Was zu immerhin acht gelben Karten führte.
Der Sieger im ersten Saisonderby heisst FC Rüthi
Gegenseitig belauert
In der Anfangsphase tat sich nicht viel. Die beiden Kontrahenten belauerten sich gegenseitig. Mittelfeldgekicke war die Folge. Nach gut zehn Minuten unterbrach Rebsteins Kevin Steiger die Langeweile mit einem Hammer aus sehr spitzem Winkel, den Rüthi-Goalie Joris Hallauer prächtig parierte. Und nur fünf Zeigerumdrehungen später war es Philip Baumgartner, der die Räbschter in Führung brachte. Ein Freistoss von rechts war von Emre Kocabas mit dem Kopf nochmals ins Spiel gebracht worden und fiel Baumgartner vor die Füsse. Dieser vollendete mit einem sehenswerten Volleyschuss zur 0:1 Führung für die Gäste.
In Folge waren die Birkenauer zwar gefährlicher, aber nicht spielüberlegen. Beide Abwehrreihen standen recht sicher. Eigentlich entgegen des Spielverlaufs fiel dann noch in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit der 1:1 Ausgleich für die Rüthner. Ob dieser auch regulär war, blieb umstritten. Denn Arguri Bojaxhi spielte den vermeintlich schon über der verlängerte Torauslinie gewesenen Ball noch zur Mitte, wo Nando Eugster lauerte und mühelos ins Netz traf.
Absichtlich anlaufen gelassen?
Die zweite Halbzeit gehörte bis zur 80.Minute nur einem Team, nämlich Rebstein. Den Bojaxhi-Schützlingen gelang es kaum einmal, in die gegnerische Hälfte zu kommen. Manchmal schien es sogar, als ob die Rüthner ihre Gegner absichtlich anlaufen liessen, um sie in der Hitze auf dem Rheinblick müde zu machen.
Obwohl die Heeb-Truppe auch zu vielen Torchancen kam, ins Tor wollte keiner der Bälle. Die grösste Chance hatte Rico Köppel mit einem Abschluss in der 78. Minute. Doch der Rüthner Goalie Joris Hallauer rettete in extremis. Eine weitere Riesenchance dann in der 81. Minute, als einer der Rüthner nach einem Eckball auf der Torlinie für den bereits geschlagenen Torhüter rettete.
Müde gewordene Rebsteiner
Das Spiel kehrte sich fünf Minuten vor Schluss. Nach einem langen Pass aus dem hinteren Mittelfeld konnte Rüthis Pascal Zäch gegen müde gewordende Rebsteiner kontern, behielt die Nerven, umkurvte noch zwei Gegner und schob den Ball seelenruhig zur 2:1 Führung für Rüthi ins Netz. Es folgte ein Finale Furioso der Heimmannschaft, während der FC Rebstein wie ein angeknockter Boxer in den Seilen hing.
So erzielten die Bojaxhi-Jungs in der dritten Minute der Nachspielzeit durch Pascal Zäch auf Zuspiel von Robin Sonderegger, der mit einem Energieanfall den Ball auf der rechten Aussenbahn nach vorne getrieben hatte, auch noch ihr drittes Tor. Wobei dieser Sieg mit 3:1 Toren wohl um mindestens ein Tor zu hoch ausgefallen ist.
Der Kopf hat entschieden
Egal, die Rüthner konnten feiern. So war es denn Trainer Granit Bojaxhi, der seinen Jungs gratulierte und meinte: „Das war sensationell! Eine sehr gute Leistung! Allein der Kopf hat entschieden. Das ziehen wir jetzt weiter durch.“ Was mit Sicherheit nicht leicht wird, sieht man sich die kommenden Gegner von Rüthi an. Zunächst wartet auswärts der FC Ruggell, dann kommen die Herren vom FC Besa zu Besuch. Diese beiden Teams gelten allgemein als Favoriten auf den Sieg in der Liga.
Matchtelegramm 19.08.2023
3. Liga Gruppe 1
FC Rüthi - FC Rebstein 3:1 (1:1)
Rheinblick, 180 Zuschauer
Tore: 15. Philip Baumgartner 0:1, 45.+1. Eugster, 1:1, 85. Zäch 2:1, 90.+3. Zäch 3:1.
FC Rüthi: Hallauer; Argurian Bojaxhi, Shoshi, Schnüriger, Simon Baumgartner; Städler, Geisser, Sonderegger, Berisha; Zäch, Osmani.
Ergänzungsspieler: Hedinger, Sonderegger, Sönmez, Eugster, Abd El Hai, Loher, Keller.
FC Rebstein: Roth; Haltiner, Tomasic, Hirschbühl, Kocabas; Dursun, Gottscher, Köppel, Schranz; Steiger, Philip Baumgartner.
Ergänzungsspieler: Fehr, Dietrich, Fousseni, Murati, Cabezas, Osmani.
Gelbe Karten: 29. Steiger (Reklamieren), 44. Köppel (Foulspiel), 45.+1. Hirschbühl (Reklamieren), 55. Tomasic (Foulspiel), 56. Schnüriger (Reklamieren), 63. Argurian Bojaxhi, 65. Simon Baumgartner (beide Foulspiel), 90.+3. Philip Baumgartner (Reklamieren).