Der «Blick» berichtete von dem Vorfall im Rheintal. Mit dem Fahrrad war Nancy Kämpfer auf dem Weg in den Lebensmittelladen, als sie auf der Strasse stürzte. Einige Fussgänger kamen zu der 41-jährigen Mutter herbei und halfen ihr, mit den erlittenen Verletzungen klarzukommen. Kämpfer wurde zum Arzt begleitet, bekam die Diagnose eines Armbruchs und machte sich – trotz Benommenheit – per Bus selbstständig auf den Weg in das Altstätter Spital.
Dabei vergass sie, einen gültigen Fahrschein zu kaufen. Prompt wurde der Bus zu dieser Stosszeit kontrolliert. Das zuständige Personal befolgte ihre Vorschriften und händigte Kämpfer eine Busse von 100 Franken aus. Die bereits verletzte Passagierin war geschockt und fiel erneut hin.
Im Spital wurde die Rebsteinerin medizinisch versorgt, wobei ausserdem eine Gehirnerschütterung festgestellt wurde. Die Folgen dieser Verletzung muss Kämpfer wohl oder übel ertragen, bis sie wieder fit ist. Ein Besuch bei der Zentral von Rheintal Bus aber linderte den finanziellen Schmerz, den ihre Busfahrt nachgetragen hatte. So nahm der Verantwortliche die Busse zurück. Rheintal Bus erklärte: «Während der Stosszeiten zeigen Kontrolleure selten Kulanz.» Schwarzfahrer-Ausreden sind äusserst kreativ und vielseitig – Nancy Kämpfer trug den überzeugenden visuellen Beweis gleich mit sich herum.