«Die Schleiereulen scheinen hier einen guten Lebensraum gefunden zu haben...», erklärt Dominic Frei. «...denn es ist bereits die vierte Brut in Folge in diesem Nistkasten». Wenige Meter neben den Schleiereulen brütet aktuell auch ein Turmfalkenpaar, was bestärkt, dass der Lebensraum rund um den Hof genügend Nahrung für die beiden Beutegreifer zur Verfügung stellt.
Lebensbedingungen werden aufgebessert
Beim Beringen werden die Nestlinge aus dem Nistkasten geholt und es wird ihnen ein nummerierter und individueller Aluminiumring um den Lauf gelegt – so lassen spätere Wiederfunde beispielsweise Rückschlüsse auf das Wanderverhalten und die Überlebensrate zu. Weiter wird das Flügelmass, das Mass einer bestimmten Handschwinge und das Gewicht aufgenommen. Diese Parameter lassen Rückschlüsse auf das Alter der Nestlinge zu.
Zum Artenförderungsprojekt gehören nebst der Beringung der Unterhalt des Nistkastenparks und die jährliche Brutzeitkontrolle. Weiter sollen Landwirte für ökologische Aufwertungen gewonnen werden, um die Lebensbedingungen der beiden typischen Kulturlandarten zu verbessern. Durch die Beringung und die Brutzeitkontrollen liefert das Projekt wichtige Daten für das schweizweite Populationsmonitoring der Vogelwarte Sempach.
Hilft der Landwirtschaft
Bruten von Schleiereulen im St.Galler Rheintal sind nach wie vor selten und somit immer etwas Besonderes. «Diese Schleiereulenbrut ist leider die einzige uns bekannte zwischen Sargans und Altenrhein in diesem Jahr», sagt Dominic Frei.
Die Anzahl Schleiereulenbruten können von Jahr zu Jahr stark schwanken und sind abhängig vom Mäuseangebot. In guten Mäusejahren kann die Schleiereule vorangegangene Ausfälle mit einer zweiten Brut kompensieren. Eine durchschnittliche Schleiereulenfamilie hat einen geschätzten jährlichen Nahrungsbedarf von 6'000 Mäusen und ist deswegen in der Landwirtschaft ein willkommener Nützling.